Europakonzert 2022 aus Liepāja mit Kirill Petrenko
Das Europakonzert 2022 sollte ursprünglich in Odesa stattfinden. Stattdessen erklang in der Great Amber-Konzerthalle im lettischen Liepāja ein Programm, das im Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und für ein friedliches Miteinander in Europa steht. Die Berliner Philharmoniker, Chefdirigent Kirill Petrenko und Elīna Garanča präsentierten Werke, deren musikalische Botschaft von Freiheit und Selbstbestimmung handelt.
Knapp 1800 Kilometer liegen zwischen den beiden Hafenstädten Odesa und Liepāja, zwischen dem Schwarzen Meer und der Ostsee. Und auch das Programm des Europakonzerts schlägt eine große Brücke: Aus der Ukraine stammt der Komponist Valentin Silvestrov, aus Lettland neben Pēteris Vasks auch Elīna Garanča. Die Mezzosopranistin interpretiert die zunächst für ein Kammerensemble geschriebenen und später für großes Orchester umgearbeiteten Folk Songs von Luciano Berio. Im respektvollen Umgang mit ihren folkloristischen Vorlagen bedient sich der Komponist einer hinreißend eigenwilligen Instrumentation. Berio besucht in seinem Lieder-Zyklus Italien, die USA, Frankreich, Aserbaidschan und Armenien.
Für die Unabhängigkeit der Ukraine kämpft der fiktive Kosakenführer Taras Bulba in Leoš Janáčeks’ gleichnamiger Tondichtung. Und Jean Sibelius’ Finlandia wurde von den Zeitgenossen als Geste des Widerstands gegen den schwedischen und russischen Imperialismus verstanden. Bis heute gilt das Werk als inoffizielle Nationalhymne Finnlands.
Das Europakonzert der Berliner Philharmoniker am 1. Mai erinnert nicht nur an die Gründung des Orchesters. Es ist auch ein Symbol für das friedliche Miteinander in einem geeinten Europa. Ein Frieden, der mit dem Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 tief erschüttert wurde.
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