Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker

Ihr Klang ist unverwechselbar: Seit ihrer Gründung 1972 haben die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker internationalen Ruhm erworben. Stilistisch ist das Ensemble in Jazz und Tango ebenso beheimatet wie in zeitgenössischen Werken und Arrangements klassischer Stücke. Enrique Sánchez Lanschs 2012 entstandener Dokumentarfilm Die 12 begleitet das Ensemble auf einer Konzertreise nach China und zeigt in Proben- und Konzertaufnahmen den Weg zur Uraufführung einer Auftragskomposition von Sofia Gubaidulina.

Man hat dem Cello oft eine große Nähe zum menschlichen Gesang zugesprochen; ein Vergleich, der schon im Hinblick auf den Umfang des Instruments naheliegt. Dessen tiefe Töne können von einem Bass, die höchsten von einem Koloratursopran gesungen werden. Deshalb könnte man ein nur aus Violoncelli bestehendes Ensemble als instrumentales Pendant zum chorischen A-cappella-Gesang bezeichnen. Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker zeigen in ihren Konzerten zugleich, wie eindrucksvoll sich der Klang erweitern lässt: Pizzicati imitieren die Gitarrenbegleitung einer Serenade, Schlagen und Klopfen auf den Korpus die perkussiven Effekte des Schlagzeugs.

Mit ihrem unverwechselbaren Klang haben sich die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker seit 1972 als eines der beliebtesten »One instrument only«-Ensembles etabliert. Zum über die Jahrzehnte wachsenden Ruhm haben dabei internationale Konzerttourneen und eine umfangreiche Diskographie beigetragen. Dass hier genau 12 Musiker*innen auftreten, hat nichts mit der Ordnungseinheit des Dutzends zu tun, sondern mit dem hochromantischen Hymnus, den der Cellist und Komponist Julius Klengel für diese Besetzung schrieb. Eine Rundfunkaufnahme mit diesem Werk war so erfolgreich, dass die Cellogruppe der Philharmoniker beschloss, regelmäßig in dieser Konstellation zu musizieren. Aus der Not einer sehr überschaubaren Menge von existierenden Originalkompositionen wurde dabei eine Tugend gemacht: Heute besteht das Repertoire aus vielen Arrangements und zeitgenössischen Werken, die bei Komponisten wie Jean Françaix, Iannis Xenakis, Wolfgang Rihm, Brett Dean oder Kaija Saariaho in Auftrag gegeben und von den 12 Cellisten uraufgeführt wurden.

Enrique Sánchez Lanschs Film Die 12 von 2012 bietet einen Einblick in die Arbeitsweise dieser legendären Kammermusik-Gruppe. Von besonderem Reiz ist dabei das Zusammentreffen von ehemaligen und aktuellen Mitgliedern. In der Begegnung mit dem Gründer Rudolf Weinsheimer und dem früheren Solocellisten Götz Teutsch wird deutlich, wie der Geist des Ensembles im Dialog der verschiedenen Generationen bewahrt werden konnte. Schwerpunkte der Dokumentation sind eine Konzertreise nach China und die Uraufführung des Werks Labyrinth, das Sofia Gubaidulina für die Gruppe schrieb. Dabei wird der Prozess von der ersten Probe und dem Gespräch mit der Komponistin bis zur öffentlichen Aufführung begleitet.

Ein Film von Enrique Sánchez Lansch (2012)

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Künstler*innen

© 2012 EuroArts & Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker

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