Regisseur des perfekten Klangs: Herbert von Karajan bei den Berliner Philharmonikern
Als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker prägte Herbert von Karajan eine Ära, die 1955 begann und erst wenige Monate vor seinem Tod im Juli 1989 endete. Zu ihren Höhepunkten gehörten die Gründung der Salzburger Osterfestspiele, die Eröffnung der von Hans Scharoun entworfenen Philharmonie sowie zahlreiche Ton- und Bildaufnahmen. In unserer Playlist mit großen Werken des 19. und 20. Jahrhunderts erleben Sie Karajan als Regisseur seines idealen Orchesterklangs.
In seinen 34 Jahren als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker hat Herbert von Karajan die Tradition seiner großen Vorgänger Hans von Bülow, Arthur Nikisch und Wilhelm Furtwängler bewahrt und das Orchester zugleich in ein neues, immer stärker von technischen Neuerungen geprägtes Zeitalter geführt. Auf vielen Tourneen und mit unzähligen verkauften Schallplatten, CDs und Filmaufnahmen erreichten der Dirigent und sein Orchester ein Millionenpublikum in aller Welt. Karajan, der das Kapellmeisterhandwerk an den kleinen Opernhäusern in Ulm und Aachen gelernt hatte, war für seinen Klangperfektionismus und die souveräne Beherrschung eines riesigen Repertoires von Barock bis Moderne berühmt.
Zu den Lieblingskomponisten des Dirigenten gehörten Beethoven, Wagner und Richard Strauss. Beethovens Symphonien hat er mit den Philharmonikern nicht weniger als dreimal komplett eingespielt, Strauss’ Tondichtungen stellten Paradestücke seines Repertoires dar, und die von Karajan 1967 gegründeten Salzburger Osterfestspiele ermöglichten nicht zuletzt die szenische Produktion von Wagner-Opern. Neben Werken dieser drei Komponisten sind in unserer Playlist auch Interpretationen von tschechischer, russischer und französischer Musik zu hören. Die in diese Auswahl aufgenommene Zweite Suite aus Ravels Ballett Daphnis et Chloé dirigierte Herbert von Karajan bereits bei seinem philharmonischen Debüt im Jahr 1938.