Kaija Saariaho

Komponistin

Spätestens im Jahr 2000 wurde Kaija Saariaho einem breiteren Publikum bekannt, als ihre Debütoper [L’Amour de loin] bei den Salzburger Festspielen in der Regie von Peter Sellars Premiere feierte. Die in der Folge sehr erfolgreiche Komponistin machte nicht nur mit ihrer Musik von sich reden, sondern auch dadurch, dass sie eine Million Euro für die Orgel des neuen Konzerthauses in Helsinki spendete. Im Auftrag der Berliner Philharmoniker komponierte sie 2005 das sphärische Orchesterstück [Asteroid 4179: Toutatis], zudem [Laterna Magica] (2008) und [Vista] (2019).

Kaija Saariaho, die 1952 in Helsinki geboren wurde, war durch den Erfolg ihres Vaters Launo Laakkonen, eines führenden Herstellers von Schutzbunkertechnologie, finanziell abgesichert. Ihre Ausbildung zur Komponistin begann sie an der Sibelius-Akademie in der Klasse von Paavo Heininen. Anschließend nahm sie an den Sommerkursen für Neue Musik in Darmstadt teil und setzte ihr Studium bei Brian Ferneyhough und Klaus Huber in Freiburg fort. Bereits zuvor hatte Saariaho an Kursen für Computermusik am IRCAM in Paris teilgenommen, wo sie mit der Mischung von elektronischen und akustischen Klängen experimentierte. Der Computer wurde zu einem grundlegenden Element ihrer Kompositionstechnik. 1982 zog die Komponistin, die auch als künstlerische Leiterin die Helsinki Biennale für zeitgenössische Musik gestaltete, nach Paris, wo eine Vielzahl ihrer über hundert Werke für unterschiedlichste Besetzungen entstanden. Ihre Tonsprache zeichnet sich durch raffinierteste Klangfarben und traumhaft-schwebende Stimmungsbilder aus. 2008 wurde sie von der Zeitschrift [Musical America] als »Komponistin des Jahres« ausgezeichnet, was die Jury unter anderem mit ihrer großen Beliebtheit bei Publikum und Presse begründete. Ihre Bühnenwerke haben immer wieder für Aufsehen gesorgt – neben [L’Amour de loin] auch [Adriana Mater] und [La Passion de Simone] sowie [Émilie], [Only The Sound Remains] und [Innocence]. 2023 starb Kaija Saariaho im Alter von 70 Jahren nach schwerer Krankheit.

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