Kolja Blacher

Violine

Es war ein regelrechter Sprung ins kalte Wasser: Als Kolja Blacher 1993 Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker wurde, kam er direkt von der Hochschule. »Damals gab es keine Orchesterakademien wie die Karajan-Akademie. Die einzige Orchestererfahrung, die ich hatte, stammte vom Orchestra of the Juilliard School, was aber doch sehr für die Orchesterausbildung dort spricht«, so der Geiger über diese Zeit. Sechs Jahre blieb Blacher Mitglied der Berliner Philharmoniker, bis er sich endgültig für die Solistenlaufbahn entschied.

Kolja Blacher, gebürtiger Berliner, ging mit 15 Jahren an die New Yorker Juilliard School, um bei Dorothy DeLay zu studieren. Anschließend setzte er seine Ausbildung bei Sándor Végh in Salzburg fort. Nach seiner Zeit als Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker startete er eine vielseitige Solistenkarriere, die ihn zu Spitzenorchestern wie den Philharmonikern in Oslo, München und London, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Orchestra di Santa Cecilia in Rom und auch zu den Berliner Philharmonikern führte. Claudio Abbado, Kirill Petrenko, Vladimir Jurowski, Dmitrj Kitajenko, Mariss Jansons und Alan Gilbert zählen zu den Dirigenten, mit denen Kolja Blacher zusammengearbeitet hat. Einen Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeit nehmen Konzerte ohne Dirigenten ein, bei denen Blacher die musikalische Leitung vom Konzertmeisterpult aus übernimmt. In dieser Aufgabe gastierte er u. a. beim Melbourne Symphony Orchestra, bei den Festival Strings Lucerne, der Camerata Bern, den Dresdner Philharmonikern und dem Orchester der Komischen Oper Berlin. Blacher unterrichtete von 1999 bis 2009 als Professor für Violine an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und wechselte anschließend in gleicher Position an die Berliner Hochschule für Musik »Hanns Eisler«.

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