Simon Rattle dirigiert Beethovens Neunte Symphonie in Madrid
In der Digital Concert Hall ist es immer von speziellem Reiz, die Berliner Philharmoniker außerhalb der Philharmonie zu erleben. In dieser Aufzeichnung führen wir Sie in das eindrucksvolle Teatro Real in Madrid, in dem Simon Rattle im Sommer 2013 Beethovens Neunte Symphonie dirigierte. »Ein Wunder«, nannte El País den Abend, um sich gleich zu korrigieren: »Nein, Wirklichkeit in ihrer schönsten Form«.
Eine besondere Ehre wurde den Berliner Philharmonikern hier zuteil: Königin Sophia von Spanien besuchte eines der Konzerte und begrüßte anschließend die Musiker*innen und Chefdirigent. Die Konzerte selbst waren nicht nur eine musikalische, sondern auch eine europäische Feststunde: Ein deutsches Orchester mit einem britischen Dirigenten in Spanien, dazu ein multinationales Solistenensemble mit der Sopranistin Camilla Tilling (Schweden), der Altistin Nathalie Stutzmann (Frankreich), dem Bassisten Dimitry Ivashchenko (Russland) und als Gast aus Übersee der aus Kanada stammende Tenor Joseph Kaiser.
Umso angemessener das Werk des Abends: Beethovens Neunte, deren letzter Satz – in einem Arrangement Herbert von Karajans – seit 1985 offizielle Hymne der Europäischen Union ist. In dieser Interpretation haben auch die Ausdruckswelten jenseits der »Ode an die Freude« Raum zur Entfaltung, wie das Adagio molto, das sich hier wie ein zarter Kammermusiksatz entfaltet. In einer gewaltigen Steigerung baute sich schließlich das Jubelfinale auf.
© 2013 EuroArts Music International
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