Familienkonzert: Kinderoper »Ritter Parceval«
In Henrik Albrechts Kinderoper Ritter Parceval geht es um die spannende Frage: Wie wird aus einem kleinen Jungen ein Ritter? Noch dazu, wenn niemand ihm zutraut, das Zeug zum Helden zu haben? Weder die eigene Mutter Herzeloyde, die ihren Sohn überbehütet, noch der böse Zauberer Klingsor oder der tugendhafte Gurnemanz. Nach den Motiven von Richard Wagner hat Albrecht den Entwicklungsprozess des jungen Parceval in Musik gesetzt – berührend, spannend, abenteuerlich.
Der mittelalterliche, mystische Parceval-Stoff, der Richard Wagner zu seiner letzten Oper inspirierte, ist nichts für Kinder? Von wegen! Auch Parceval war einmal ein kleiner Junge, wuchs unter der Obhut seiner Mutter auf und stieß mit seinem Berufswunsch, Ritter zu werden, zunächst auf massiven Widerstand. »Mich reizte der Gedanke, in die Kindheit eines Helden einzutauchen. Wie wird eine Figur wie Parceval zu dem Roten Ritter?«, erklärt Komponist Henrik Albrecht, der nach den musikalischen Motiven Richard Wagners die Kinderoper Ritter Parceval komponiert hat.
Ihn interessierten vor allem jene Situationen, die in Wagners Oper nur in Erzählungen und Berichten auftauchen: Dabei treffen wir auf die Helikopter-Mutter Herzeloyde, die ihren Sohn überbehütet und am liebsten für immer im tiefen Wald verstecken will. Wir erleben mit, wie Klingsor Amfortas den Speer raubt und versucht, Parceval zum Bösen zu verführen. Schließlich werden wir Zeuge, wie das ungestüme Kind zum verantwortungsvollen Erwachsenen heranreift.
Ein menschlicher Entwicklungsprozess, der heute so aktuell ist, wie vor hunderten von Jahren. Mit den Wagnerschen Leitmotiven kreiert Hendrik Albrecht eine ganz eigene musikalische Welt: »Ich nutze Steine, die Wagner hergestellt hat. Und er hat da wirklich einen ganz fantastischen Baukasten zusammengestellt! Was ich dann aber mit dem Material aus dem Kasten baue, liegt ganz in meiner Hand, so dass das Ergebnis am Ende von mir ist.«
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