Das Philharmonia Klaviertrio spielt Dvořák, Suk und Martinů

Das Philharmonia Klaviertrio widmet sich drei tschechischen Komponisten, die die Pflege ihres nationalen Idioms mit der Offenheit für internationale Einflüsse verbanden: Dvořák ließ sich zu seinem berühmten »Dumky-Trio« von ukrainischen Volksliedern inspirieren. Slawisches Temperament prägen auch die beiden Werke von dessen Schüler und Schwiegersohn Josef Suk. Bohuslav Martinůs Trio Nr. 3 mit seiner mitreißenden Rhythmik ist eine Hommage an die tschechische Heimat.

Die Begeisterung von Chefdirigent Kirill Petrenko für die Musik von Josef Suk hat sich auf die Mitglieder der Berliner Philharmoniker übertragen: Das Philharmonia Klaviertrio, in dem Geiger Philipp Bohnen und Cellist Nikolaus Römisch mit der Pianistin Kyoko Hosono musizieren, interpretiert in diesem Konzert gleich zwei Werke des tschechischen Komponisten.

Mit der Arbeit an seinem Klaviertrio op. 2 begann Suk als 15-Jähriger. An der Korrektur und Verdichtung der Partitur war Antonín Dvořák als Lehrer des talentierten Komponisten beteiligt. Das Trio besticht durch emotionale Reife und seine durchgearbeitete Struktur, gibt sich im feurigen Finale aber zugleich als Jugendwerk zu erkennen. Suks 1902 entstandene Elegie beeindruckt durch ihre einprägsame und anrührend schwermütige Melodik.

Von Suk erhielt Bohuslav Martinů Violinunterricht am Prager Konservatorium, bevor er seine Studien in Paris fortsetzte. Als seine Musik in der Heimat durch die Nationalsozialisten verboten wurde, wanderte Martinů in die USA aus. Hier entstand sein Drittes Klaviertrio, das 1952 uraufgeführt wurde. Neben Anklängen an die tschechische Volksmusik ist es der reizvolle Kontrast zwischen vorwärtstreibender Motorik und meditativen Einschüben, der Martinůs Tonsprache unverwechselbar macht.

Zum Abschluss erklingt das beliebteste Klaviertrio von Antonín Dvořák. Der Beiname »Dumky« verweist auf einen ukrainischen Volkstanz, der durch den Wechsel zwischen elegischen und heiteren Passagen charakterisiert ist. Die Tänze folgen hier mit der für Dvořák typischen Überfülle an thematischen Gestalten aufeinander. Oder wie Johannes Brahms über seinen »besten Musikfreund« sagte: »Der Kerl hat mehr Ideen als wir alle. Aus seinen Abfällen könnte sich jeder andere die Hauptthemen zusammenklauben.«

Philharmonia Klaviertrio Berlin
Philipp Bohnen
Nikolaus Römisch
Kyoko Hosono

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