Daniel Harding dirigiert Holsts »Planeten«

Mit Gustav Holsts atmosphärischer Orchestersuite Die Planeten unternimmt Daniel Harding eine visionäre musikalische Reise durch unser Sonnensystem. Jeder Planet hat hier einen eigenen Charakter – vom schroffen Mars bis zum mystischen Neptun. Ein Werk, das Holst sehr schätzte, waren Arnold Schönbergs Fünf Orchesterstücke, die zwischen Spätromantik und Moderne oszillieren. Brett Deans Komarov’s Fall entstand 2006 im Auftrag der Philharmoniker als musikalischer Asteroid zu Holsts Planeten.

Die Werke von Schönberg und Holst – beide 1874 geboren – entstanden fast zeitgleich im Umfeld des Ersten Weltkriegs. Schönberg hatte sich seit etwa 1908 schrittweise von einer noch spätromantischen Harmonik in den Bereich einer atonalen oder freitonalen Musik bewegt. In seinem Opus 16 erprobte er diese neue Art des Komponierens zum ersten Mal in einem Werk für großes Orchester. Die eher assoziativen als programmatischen Satztitel – Vorgefühle, Vergangenes, Farben, Peripetie und Das obligate Rezitativ – legte Schönberg erst nach Abschluss der Komposition und auf Wunsch seines Verlegers fest.

Als Holst mit der Arbeit an seiner Planeten-Suite begann, beschäftigte er sich mit der Musik Strawinskys und Schönbergs – »Ich spüre Luft von anderem Planeten« singt ein Sopran in dessen Zweitem Streichquartett. Der ursprünglich geplante Titel Seven Pieces for large Orchestra spielt vielleicht auf Schönbergs Orchesterstücke an, die Holst 1912 oder 1914 in London gehört haben könnte. Die beiden Werke verbindet vor allem der Reichtum an Klangfarben. Im Unterschied zu Schönberg allerdings bleibt Holst mit seinem berühmtesten Werk, das wegen seiner geradezu »kosmischen« Bildhaftigkeit viele Filmkomponisten beeinflusste, der tonalen Ordnung verpflichtet.

Anlässlich ihrer Interpretation von Holsts Planeten 2006 vergaben die Berliner Philharmoniker vier Kompositionsaufträge – ein so entstandenes Werk, Brett Deans Studie Komarovʼs Fall, kommt in diesem Konzert zur Wiederaufführung. Der ehemalige philharmonische Bratscher ließ sich zu dem Werk von der Geschichte des Kosmonauten Vladimir Komarov inspirieren, der im Verlauf einer sowjetischen Weltraummission 1967 ums Leben kam.

Berliner Philharmoniker
Daniel Harding

© 2025 Berlin Phil Media GmbH

Unsere Empfehlungen

Hilfe Kontakt
So geht’s Newsletter Institutioneller Zugang Zugang Gutscheine
Impressum AGB Datenschutz