Europakonzert 1994 aus Meiningen mit Claudio Abbado und Daniel Barenboim
Claudio Abbado und Daniel Barenboim waren seit Studentenzeiten miteinander befreundet. Dieser Mitschnitt vom Europakonzert 1994 dokumentiert eine gemeinsame Interpretation von Beethovens Klavierkonzert Nr. 5. Ort des Geschehens war das herrlich restaurierte Theater Meiningen, an dem einst Hans von Bülow als Kapellmeister wirkte, ehe er als erster Chefdirigent der Berliner Philharmoniker die Basis für den internationalen Ruhm des Orchesters schuf.
In Meiningen wirkte von 1880 bis 1885 mit Hans von Bülow ein hervorragender Dirigent, der durch kompromisslose Probenarbeit die Meininger Hofkapelle zu einem Eliteorchester formte. Die dabei entwickelten Prinzipien wandte er weiterhin an, als er 1887 erster Chefdirigent der Berliner Philharmoniker wurde und die Basis für den internationalen Ruhm des Orchesters schuf. Dieses Europakonzert unter der Leitung Claudio Abbados war somit eine Verneigung vor Hans von Bülow, dessen Todestag sich 1994 zum hundertsten Mal jährte.
Johannes Brahms arbeitete ebenfalls als Dirigent eng mit dem Meininger Orchester zusammen, Hans von Bülow zählte zudem zu seinen größten Unterstützern. Im Europakonzert erklang Brahms’ Zweite Symphonie: ein vordergründig sonniges Werk, allerdings mit dunkel-verstörenden Untertönen. Die Doppelgesichtigkeit wird auch in dieser Interpretation mit den Berliner Philharmonikern unter Claudio Abbado spürbar, die von der Berliner Zeitung als »hinreißend elegant und aufrüttelnd rumorend« charakterisiert wurde.
© 1994 EuroArts Music International
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