Sir Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker

Er verstand es Brücken zu schlagen – nur ein Aspekt von vielen, der die 15-jährige Amtszeit von Sir Simon Rattle als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker besonders machten: sei es die Verbindung von Alter und Neuer Musik, das Verschmelzen von Klang und Inszenierung, die Vermittlung von Musik im Rahmen des von ihm initiierten Education-Programms oder die Erweiterung des Repertoires – insbesondere in angelsächsische Gefilde. Unsere Playlist vereint facettenreiche Höhepunkte dieser intensiven Zusammenarbeit.

Die Interpretation von Wolfgang Amadeus Mozarts Jupiter-Symphonie spiegelt nicht nur die unbändige Musizierlust wider, die Rattle in den Philharmonikern weckte. Sie wurde auch im Rahmen der ersten Edition des orchestereigenen Labels Berliner Philharmoniker Recordings veröffentlicht. Ein weiterer Klassiker, den Rattle besonders für seinen Humor schätzt, ist Joseph Haydn. Als »Haydn-Verrückten« bezeichnete sich der Dirigent einmal selbst, »Ideenreichtum, Neugier, Bereitschaft zum Improvisieren« seien zentral für die Interpretation seiner Musik – das merkt man auch der gemeinsamen Lesart der Oxford-Symphonie an.

Ein musikalisches Experimentierfeld schuf Sir Simon Rattle mit der Reihe der Late Night-Konzerte. Als »Dessert« zum regulären Symphoniekonzert servierte er dem Publikum hier mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker Unterhaltsames wie Skurriles vom Barock bis in die Gegenwart. Einen der unvergesslichen Momente markiert die Aufführung von Hans Werner Henzes Kantate Being Beauteous mit der großartig wandelbaren Sopranistin Barbara Hannigan.

Zum »Wichtigsten, das wir je gemacht haben« zählt für Simon Rattle die halbszenische Aufführung von Johann Sebastian Bachs Matthäus-Passion. In Zusammenarbeit mit Starregisseur Peter Sellars und hochkarätigen Sänger*innen entstand 2013 eine ungemein bildstarke Darbietung, deren ersten Teil Sie in unserer Playlist erleben können. Eine weitere mitreißende Verknüpfung von Musik und Bewegung: Igor Strawinskys Sacre du printemps – wohl das »signature piece« Rattles schlechthin – als groß angelegtes Tanzprojekt und Auftakt des Education-Programms.

Mit der traditionellen Zugabe des Waldbühnenkonzerts, Paul Linckes Berliner Luft, verabschiedet sich Simon Rattle auch in unserer Playlist: allerdings nicht vom Pult aus, sondern – ganz im Sinne des Brückenbauens – als Teil »seines« Orchesters.

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