Peter Sellars
RegieStar-Regisseur Peter Sellars, eine der innovativsten zeitgenössischen Persönlichkeiten der Bühnenkunst, war in der Saison 2016/17 Artist in Residence bei den Berliner Philharmonikern. Mit dem Orchester arbeitete er auch schon davor mehrfach zusammen, etwa im Rahmen der spektakulären Aufführungen von Bachs [Matthäus-] und [Johannes-Passion] 2010, 2013 und 2014, aber auch 2015, als Sellars mit Debussys [Pelléas et Mélisande] erstmals eine Oper in der Philharmonie Berlin inszenierte.
Als Absolvent der Phillips Academy in Massachusetts studierte Peter Sellars Literatur und Musik an der Harvard University und debütierte 1980 in New York als Bühnenregisseur. Nach weiteren Theaterstudien in Asien wurde er 1983 Leiter der Boston Shakespeare Company und im Jahr darauf des American National Theatre in Washington (D.C.). Internationales Renommee verschafften ihm die Übertragungen seiner Inszenierungen von [Così fan tutte], [Le nozze di Figaro] und [Don Giovanni] im amerikanischen Fernsehen. Es folgten viele weitere Regiearbeiten im Opernbereich an namhaften Bühnen, u. a. bei den Festspielen in Salzburg und Glyndebourne, an der Opéra National de Paris sowie an der Metropolitan Opera New York. Hierbei setzte sich Peter Sellars besonders für Werke zeitgenössischer Komponist*innen wie John Adams, Tan Dun, Osvaldo Golijov und Kaija Saariaho ein. Sellars leitete zahlreiche Festivals und wurde mit Preisen wie dem MacArthur Fellowship, dem Erasmus-Preis, dem hochdotierten Gish Prize sowie mit dem Polar Music Prize ausgezeichnet. Er ist Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und MacArthur-Fellow sowie Professor am Department of World Arts and Cultures/Dance der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA), wo er seit 1988 lehrt.