Tabea Zimmermann
Viola
Im Alter von drei Jahren kam Tabea Zimmermann zunächst nur deshalb zur Bratsche, weil Klavier, Geige und Cello bereits von ihren älteren Geschwistern »besetzt« waren. Aus der Zufallsbegegnung entwickelte sich bald eine Lebenspartnerschaft. Seit ihrem Debüt 1992 gastiert die Bratschistin regelmäßig bei den Berliner Philharmonikern.
Zwar ist die Bratsche seit jeher in Orchester- und Kammermusik als Zentrum des Klangs unverzichtbar, mit Solo-Aufgaben wurde sie aber von den bedeutenden Komponisten nur im Ausnahmefall bedacht. Daraus leitete Tabea Zimmermann den Auftrag ab, sich nicht nur mit den Klassikern des Konzertrepertoires für ihr Instrument zu beschäftigen, sondern sich auch auf Entdeckungsreisen ins Unbekannte zu begeben. Mehrere bedeutende Komponist*innen der Gegenwart hat Tabea Zimmermann zu neuen Werken inspiriert: Werke von György Ligeti, Wolfgang Rihm, Jörg Widmann, Matthias Pintscher und Brett Dean hat sie als Widmungsträgerin uraufgeführt. Herausragend ist zudem ihr unermüdlicher Einsatz für die Musik Paul Hindemiths, der in der Einspielung sämtlicher Bratschenwerke des Komponisten im Hindemith-Jahr 2013 gipfelte. Der Kammermusik widmet sich die international gefragte Bratschistin mit derselben Leidenschaft wie dem Solo-Repertoire. Zudem übernahm Tabea Zimmermann früh pädagogische Verantwortung: Nachdem sie zuvor Dozenturen in Saarbrücken und Frankfurt am Main innehatte, amtiert sie seit 2002 als Professorin an der Berliner Hochschule für Musik »Hanns Eisler«. Zahlreichen Residencies, die die Musikerin etwa nach Weimar, Hamburg und zu den Bamberger Symphonikern führten, folgte in der Saison 2020/21 eine Berufung zur Artist in Residence der Berliner Philharmoniker. Obwohl die Spielzeit von den Folgen der Corona-Pandemie überschattet war, konnten sowohl Zimmermanns Auftritt mit Hindemiths [Der Schwanendreher[ als auch ihr Konzert mit der Karajan-Akademie stattfinden und für die Digital Concert Hall aufgezeichnet werden.
