Tabea Zimmermann mit Mozarts Sinfonia concertante
Als Artist in Residence ist Tabea Zimmermann in diesem Konzert gleich in doppelter Funktion zu erleben: Gemeinsam mit Noah Bendix-Balgley, Erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, tritt sie als Solistin in Mozarts Sinfonia concertante auf. Das heitere Werk besticht durch den virtuosen Dialog zwischen Viola und Violine. Mit den Stipendiat*innen der Karajan-Akademie hat sie zudem als künstlerische Leiterin die Zweite Serenade von Johannes Brahms und zwei Oktettstücke von Dmitri Schostakowitsch einstudiert.
Jung, wie die Stipendiat*innen der Karajan-Akademie, waren auch die Komponisten zum Entstehungszeitpunkt der aufgeführten Werke. Die von Esprit, Melancholie und virtuoser Spielfreude geprägte Sinfonia concertante von 1779 ist Mozarts letzte Komposition, in der er für eine Solo-Violine schreibt, und zugleich die einzige, in der eine Solo-Bratsche zum Einsatz kommt.
Schostakowitsch begann die Arbeit an seinen Zwei Stücken für Streichoktett im Alter von 18 Jahren. Das erste Stück ist von einem an den späten Beethoven erinnernden Ernst gekennzeichnet. Das zweite ist von Dissonanzen und schroffen Rhythmen geprägt, die Schostakowitschs Personalstil bereits deutlich ankündigen.
Brahms schrieb seine beiden Serenaden, als er sich von den Klavierstücken, Liedern und Kammermusikwerken der frühen Schaffensperiode auf den Weg zu größer besetzten Formen machte. Der zweite Gattungsbeitrag knüpft gerade in den herrlichen Holzbläser-Passagen des langsamen Satzes unverkennbar an das Vorbild von Mozarts Bläser-Serenaden an. Da Brahms deren klassische Besetzung um tiefe Streicher erweiterte, auf Geigen aber verzichtete, ergibt sich hier für Tabea Zimmermann die seltene Gelegenheit, vom Pult der ersten Bratschen aus als Konzertmeisterin zu agieren.
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