Simon Rattle dirigiert Wagners »Götterdämmerung« beim Festival d’Aix-en-Provence
Nicht weniger als ein Weltuntergang ist in Wagners Götterdämmerung zu erleben – wobei es hier ebenso nuancenreiche Emotionen in kammerspielartigen Szenen gibt. Simon Rattle und die Berliner Philharmoniker interpretierten das gewaltige Werk hier mit großartigen Sänger*innen beim Festival d’Aix-en-Provence: »Man wurde von einem Klangfest überwältigt, das einen bis in jede Pore durchströmte« (Le Figaro).
Zum zweiten Mal in ihrer Geschichte vollendeten die Berliner Philharmoniker im Sommer 2009 eine Gesamtaufführung von Richard Wagners Operntetralogie Der Ring des Nibelungen. Nach einer ersten Produktion mit Herbert von Karajan in den späten 1960er-Jahren hatte das Orchester unter Sir Simon Rattle Wagners Mammutwerk ab 2006 erneut in Angriff genommen. Stéphane Braunschweig war der Regisseur dieser Kooperation der Salzburger Osterfestspiele mit dem Festival d’Aix-en-Provence.
Als sich dieser neuerliche Ring in Aix-en-Provence mit der Götterdämmerung rundete, spendete die internationale Presse enthusiastischen Beifall – auch und gerade für die Leistung des Orchesters. Le Figaro schrieb: »Die Darbietung von Simon Rattle und seinen Musikern grenzt an ein Wunder. Man wurde von einem Klangfest überwältigt, das einen bis in jede Pore durchströmte. Dabei bleibt das Orchester immer flexibel und vermittelt größte Zärtlichkeit ebenso wie erdbebenartige Ausbrüche. Rattle gelingt eine fließende Darstellung des Dramas, die sich mit kammermusikalischer Transparenz an jede Textnuance anschmiegt.«
Neben Dirigent und Orchester begeisterte auch das hochkarätige, internationale Solist*innen-Ensemble: Der Kanadier Ben Heppner, der mit den Berliner Philharmonikern unter Leitung von Claudio Abbado bereits den Tristan gesungen hatte, übernahm in dieser Produktion zum ersten Mal die Rolle des Siegfried und beeindruckte durch stimmliche Schönheit und gestalterische Intelligenz. Die schwedische Sopranistin Katarina Dalayman feierte als Brünnhilde ihr Philharmoniker-Debüt, während Anne Sofie von Otter, die eine bewegende Waltraute gab, dem Orchester seit vielen Jahren eng verbunden ist. Mikhail Petrenko schließlich lieferte ein intensives Porträt des Schurken Hagen und unterstrich seinen Rang als einer der großen russischen Wagner-Sänger seiner Generation.
© 2009 Bel Air Media, Festival d’Aix-en-Provence, Mezzo, NHK in collaboration with France Télévisions, Centre National de la Cinématographie
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