Arcadi Volodos spielt Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1
Es ist zugleich der Inbegriff des romantischen Klavierkonzerts und der »russischen Seele«: Peter Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1. Hier wird es vom vielfach als »Tastenzauberer« gerühmten Arcadi Volodos interpretiert. Daneben präsentiert Dirigent Neeme Järvi faszinierende Entdeckungen des russischen Repertoires: eine Suite aus Rimsky-Korsakows Ballett-Oper Mlada und die Vierte Symphonie des Tschaikowsky-Schülers Sergej Tanejew.
Tschaikowskys Erstes Klavierkonzert ist ein Werk, in dem gewaltige Popularität und reiche musikalische Substanz glücklich miteinander verschmelzen. Hans von Bülow, Solist der Uraufführung von 1875 und späterer Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, urteilte: »Die Ideen sind so originell, so edel, so kraftvoll, die Details so interessant. Die Form ist so vollendet, so reif, so stilvoll – in dem Sinne, daß sich Absicht und Ausführung überall decken.« Hier führen die Berliner Philharmoniker und Neeme Järvi das Werk mit dem russischen Pianisten Arcadi Volodos auf.
Volodos hat 1997 mit einer Solo-CD von halsbrecherischer Virtuosität erstmals für Aufsehen gesorgt. Drei Jahre später folgte seine erste Aufnahme mit Orchester: ein Mitschnitt seines Debüts bei den Berliner Philharmonikern mit Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 3. Die englische Zeitschrift Gramophone befand damals, Volodos’ Interpretation sei von »kaltblütiger Meisterschaft«. Weiter heißt es: »In seinem raketengleichen Beginn des Finales gibt es keinen Zweifel, an der Echtheit seines virtuosen Donners. Volodos’ technisches und musikalisches Können wird selbst den größten Pianisten den Wind aus den Segeln nehmen.«
Neben dem Tschaikowsky-Konzert sind hier zwei unbekanntere russische Werke zu hören, die westliche Vorbilder aufgreifen und beide erstmals von den Berliner Philharmonikern gespielt werden. Am Beginn steht eine Tanzsuite aus Nikolaj Rimsky-Korsakows Ballett-Oper Mlada, in der sich hörbare Nachklänge einer Petersburger Inszenierung von Wagners Ring des Nibelungen finden. Die zweite Konzerthälfte wird von der Vierten Symphonie Sergej Tanejews beherrscht. Der Tschaikowsky-Schüler war ein leidenschaftlicher Anhänger des barocken Kontrapunkts, und so klingt beispielsweise der zweite Satz seiner Vierten Symphonie fast wie eine aparte Gemeinschaftsarbeit mit Georg Friedrich Händel.
© 2010 Berlin Phil Media GmbH
Künstler*innen
Unsere Empfehlungen
- Neeme Järvi dirigiert Strauss’ »Don Juan« und Schostakowitschs Symphonie Nr. 14
- Eine »Orientalische Nacht« mit Neeme Järvi und Janine Jansen in der Waldbühne
- Neeme Järvi dirigiert Griegs »Peer Gynt«-Suiten
- Ein russischer Abend mit Valery Gergiev und Denis Matsuev
- Janine Jansen spielt Tschaikowskys Violinkonzert
- Kirill Petrenko und Daniel Barenboim