Simon Rattle dirigiert »Manon Lescaut« bei den Osterfestspielen
Zwischen wahrer Liebe und der Gier nach Luxus schwankt die Titelheldin in Puccinis Manon Lescaut und inspirierte den Komponisten zu einer Musik voller Leidenschaft und Dramatik, voll betörender Melodien und verführerischer instrumentaler Klangfarben. Als Höhepunkt der zweiten Osterfestspiele in Baden-Baden dirigierte Simon Rattle das Werk mit Eva-Maria Westbroek in der Hauptrolle in einer Inszenierung von Sir Richard Eyre.
Von der naiven Unschuld zur Femme fatale und Geächteten – die Fallhöhe der Heldin aus Abbé Prévosts Roman L’Histoire du chevalier des Grieux et de Manon Lescaut ist hoch. Kein Wunder, dass die leichtlebige, zwischen wahrer Liebe und der Gier nach Luxus schwankende Manon Lescaut die Fantasien der Opernkomponisten entzündete. Mit dem Dramma lirico Manon Lescaut gelang dem 35-jährigen Giacomo Puccini 1893 der künstlerische Durchbruch. Das Werk etablierte ihn als einen der führenden Opernkomponisten seiner Zeit. Und das, obwohl es schon die höchst erfolgreiche Manon des Franzosen Jules Massenet gab. Doch Puccini verstand es, eine ganz eigene Version zu schaffen, voll Leidenschaft und Dramatik, voll betörender Melodien und verführerischer instrumentaler Klangfarben.
Die Partie der Manon Lescaut singt Eva-Maria Westbroek. Die niederländische Sopranistin ist eine geschätzte Solistin der Berliner Philharmoniker. So wurde sie bereits mehrmals als Sieglinde in Richard Wagners Walküre verpflichtet: für die konzertanten Aufführungen 2005 und 2012 sowie für die Opernproduktionen 2007 und 2008 in Aix-en-Provence und Salzburg. Jedes Mal beeindruckte sie mit ihrer ausdrucksstarken Stimme, die sowohl in lyrischen als auch dramatischen Momenten berührte.
An ihrer Seite als Des Grieux, Manons große Liebe, ist der gebürtige Neapolitaner Massimo Giordano, der zu den führenden Tenören des Belcanto-Fachs gehört. Die Inszenierung, die als Koproduktion mit der New Yorker Met entsteht, betreut der britische Theater-, Film- und Opernregisseur Richard Eyre.
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