András Schiff interpretiert Bach, Mozart und Haydn
András Schiff ist nach den Worten eines Kritikers »ein Klangmagier, der Werke zum Atmen und Schwingen bringt, der fast vergessene Ideale des Klavierspiels hochhält«. Hier interpretiert er als Solist und Dirigent zwei nachdenklich gefärbte d-Moll-Klavierkonzerte von Bach und Mozart sowie die nicht weniger abgründige Militär-Symphonie von Joseph Haydn. In deren idyllische Szenen brechen immer wieder die Schrecken des Kriegs herein.
András Schiff ist ein Pianist, der sein Repertoire bewusst beschränkt. Weder Liszt, noch Rachmaninow oder Ravel spielt er – nach eigener Aussage interessieren ihn nur Komponisten, bei denen er einen Bezug zur Musik Bachs erkennen kann. Zu diesen zählen für ihn Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn. Und auch Bach selbst darf in diesem Konzert natürlich nicht fehlen.
András Schiff ist in dieser Aufzeichnung zugleich als Pianist und Orchesterleiter zu erleben – so wie auch die Komponisten des Barock und der Klassik ihre Konzerte einst vom Klavier aus dirigiert haben. Am Beginn steht Bachs Klavierkonzert Nr. 1 in d-Moll, das zuvor seit gut einem halben Jahrhundert nicht mehr von den Berliner Philharmonikern aufgeführt wurde – genauer gesagt: seit einer legendären Aufführung mit Glenn Gould und Herbert von Karajan 1958.
Sinnfällig koppelt Schiff Bachs Werk mit Mozarts Klavierkonzert Nr. 20, das ebenfalls in d-Moll steht und das in seiner dunklen Leidenschaft bereits auf das romantische Klavierkonzert des 19. Jahrhunderts voraus weist. Eine ähnliche Ausdruckswelt beschwören die dämonische Don Giovanni-Ouvertüre und Haydns Militär-Symphonie herauf. Haydn gelingt dabei das Kunststück, die Abgründe und Schrecken des Krieges in einem symphonischen Werk erfahrbar zu machen – ein starker Beleg gegen die vielfach vermutete Harmlosigkeit des Komponisten.
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