Isabel Karajan in Strawinskys »Geschichte vom Soldaten«
Die Feiern zum 25. Jubiläum des Kammermusiksaals der Berliner Philharmonie waren reich an besonderen Momenten. Zu ihnen gehörte zweifellos ein Auftritt Isabel Karajans, der ältesten Tochter Herbert von Karajans. Diese hat sich als Schauspielerin einen hervorragenden Namen gemacht und demonstrierte bei diesem Konzert ihr Können und ihre Wandlungsfähigkeit als Sprecherin in Igor Strawinskys Geschichte vom Soldaten.
Strawinskys Bühnenstück vom Soldaten, der einen fatalen Pakt mit dem Teufel eingeht, verbreitet einen ganz eigenen Kabarett-Charme. Entstanden zu Beginn des 20. Jahrhunderts, werden hier viele populäre Musikformen der Zeit aufgegriffen, vom Marsch über den Tango bis zum Ragtime. Der hervorstechendste Part kommt in dieser Aufführung der Sprecherin zu, die gleich alle drei Hauptrollen des Stücks übernimmt und virtuos zwischen den verschiedenen Idiomen von Erzähler, Soldat und Teufel wechselt. Für die musikalische Umsetzung zeichnen Mitglieder der Berliner Philharmoniker unter Leitung von Stanley Dodds verantwortlich. Sie machten sowohl das Populäre, Ungeschliffene der Partitur hörbar wie auch deren viele raffinierte Details.
Schon im April 2011 hatten die Künstler*innen die Geschichte vom Soldaten in dieser Form bei den Salzburger Osterfestspielen aufgeführt und ein enthusiastisches Presse-Echo ausgelöst. So schrieben die Salzburger Nachrichten: »Mühelos wechselt Isabel Karajan die Figuren und scheut sich nicht, alle Situationen prall und direkt auszuspielen. Die Überfeinerung durch die Musik, dank der Kunstfertigkeit der exzellent mitspielenden Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Stanley Dodds bestens artikuliert, bietet den artifiziell hochwertigen Kontrast zu dieser lebendigen, dabei immer augenzwinkernden Erzählweise.«
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