Salonen dirigiert Salonen
Esa-Pekka Salonen weiß die ganze Dynamik eines Orchesters zu entfesseln – als Dirigent wie auch als Komponist. Als Composer in Residence 2022/23 erleben Sie den Finnen hier in beiden Funktionen: Salonen dirigiert die deutsche Erstaufführung seines Orgelkonzerts mit Olivier Latry als Solist. Zudem präsentiert er die Märchenwelt von Ma Mère l’Oye von Maurice Ravel, dessen Le Tombeau de Couperin sowie Béla Bartóks Wunderbaren Mandarin.
»Grundsätzlich sehe ich mich als Komponist«, sagt Esa-Pekka Salonen, »mit ein bisschen Dirigieren nebenher, um den Lebensunterhalt zu sichern«. Ein Satz voll charmanten Understatements, aus dem Mund eines der prominentesten Orchesterleiter unserer Zeit. Schließlich ist Salonen, gegenwärtig Musikdirektor des San Francisco Symphony Orchestra, gern gesehener Gast der weltweit führenden Symphonieorchester. Am Pult der Berliner Philharmoniker präsentiert er als Composer in Residence der Saison 2022/23 sein neues Konzert für Orgel und Orchester – gemeinsam mit dem berühmten französischen Orgelvirtuosen Olivier Latry, der seit mehr als drei Jahrzehnten einer von drei Titularorganisten an der Großen Orgel der Notre-Dame de Paris ist.
Neben der Prachtentfaltung der »Königin der Instrumente« widmet sich Esa-Pekka Salonen auch dem Schaffen des subtilen Klangfarbenmagiers Maurice Ravel, der mit Ma Mère l’Oye erklärtermaßen eine den Erwachsenen verloren gegangene »Poesie der Kindheit« aufleben lassen wollte. Dabei entführt die brillant orchestrierte Musik mit rauschenden Harfenglissandi, geheimnisvollen Celestaklängen und stilisierten Vogelrufen in ferne Fabelwelten – von Dornröschen bis zur Schönen und das Biest. Als Hommage an »die gesamte französische Musik des 18. Jahrhunderts« komponierte Ravel dagegen seine Suite Le Tombeau de Couperin: eine äußerst raffiniert in Szene gesetzte Adaption alter Hof- und Gesellschaftstänze, deren Stilkopie von moderner Harmonik gekonnt gebrochen wird.
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