Claudio Abbado: Die Stille nach der Musik
Diese Dokumentation über Claudio Abbado aus dem Jahr 1996 ist nicht zuletzt eine Reise in die jüngere Geschichte der Berliner Philharmoniker. Regisseur Paul Smaczny zeigt, wie sich das Orchester nach dem Ende der Ära Karajan neu ausrichtet – eben durch die Wahl Abbados zum Chefdirigenten, der mit seinem kollegialen, charmanten Auftreten Kommunikation und künstlerische Arbeit des Orchesters neu definiert.
Wir tauchen ein in die Biographie des Claudio Abbados, die durch Interviews und Besuche seiner Wirkungsstätten lebendig vor unseren Augen ersteht. Der Dirigent selbst spricht über seinen Werdegang und seine künstlerischen Ideale; darüber hinaus gibt es zahlreiche Interviews mit Weggefährten. Neben Mitgliedern der Berliner Philharmoniker gehören dazu Pierre Boulez und Abbados einstige Studienkollegen Daniel Barenboim und Zubin Mehta, aber auch Mitglieder weiterer Orchester, denen Abbado eng verbunden ist: die Wiener Philharmoniker, das Chamber Orchestra of Europe, das Gustav Mahler Jugendorchester.
Natürlich nähert sich der Film dem Dirigenten auch über die Musik. Wir erleben Abbado bei Proben und Konzerten in Salzburg, Venedig und Paris, bei CD-Aufnahmen mit Maria João Pires und in einem historischen Mitschnitt aus dem Wiener Musikvereinssaal von 1968. Aus all dem entsteht das Bild einer Künstlerpersönlichkeit, die vielseitig interessiert und reich an Facetten ist, ohne je den inneren Kompass zu verlieren.
Ein Film von Paul Smaczny (1996)
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