»Late Night«-Konzert mit Simon Rattle und Magdalena Kožená
Delikat, rätselhaft und virtuos gibt sich dieses Late Night-Konzert mit Simon Rattle und Magdalena Kožená. Am Beginn stehen Ravels zart fließende Lieder nach Gedichten von Stéphane Mallarmé, wohingegen in Berios Sequenza III vokale Artistik gefragt ist. Hauptwerk des Abends ist Berios sphärisches Laborintus II für Stimmen, Instrumente und Tonband.
»Ich würde gern Mallarmés Dichtung in Musik umsetzen«, bekannte Maurice Ravel in seiner Autobiographischen Skizze, »besonders jene Preziosität voll tiefer Bedeutung, die für ihn so bezeichnend ist. ›Surgi de la croupe et du bond‹ ist das sonderbarste, vielleicht das hermetischste seiner Sonette.« Tatsächlich vertonte der Komponist 1913 Trois Poèmes de Stéphane Mallarmé; »Surgi de la croupe et du bond« steht dabei an dritter Stelle, wobei sich die Vertonung dem Wortzauber des Gedichts als vollkommen ebenbürtig erweist. Magdalena Kožená präsentiert gemeinsam mit Mitgliedern der von Sir Simon Rattle dirigierten Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker Ravels selten zu hörenden Liederzyklus, in dem die Tonalität bisweilen ihre Gültigkeit verloren hat.
Abgerundet wird der Abend mit zwei Kompositionen Luciano Berios: der nicht minder virtuosen Sequenza III für Frauenstimme sowie mit Laborintus II für Stimmen, Instrumente und Tonband, das als theatralisches Ereignis, Erzählung, Allegorie, Dokumentation, Tanzspiel usw. dargestellt werden kann.
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