Simon Rattle dirigiert »Weltethos« von Jonathan Harvey und Hans Küng
»Kein Friede zwischen den Nationen ohne Friede zwischen den Religionen« – dieser Leitsatz des Schweizer Theologen Hans Küng liegt auch seinem Textbuch zum Chorwerk Weltethos zugrunde. Vertont wurde es von Jonathan Harvey, Sir Simon Rattle zufolge »der vermutlich spirituellste britische Komponist«. Unter Rattles Leitung wurde Weltethos in diesem Konzert uraufgeführt.
Hans Küng zufolge sind die politischen und ökologischen Herausforderungen der Zukunft nur mit einem alle Kulturen überspannenden Grundkonsens zu bewältigen. Weltethos ist die Vision dieser Übereinkunft, basierend auf den verbindenden Werten der Weltreligionen. Diese werden durch Texte über Konfuzius, Moses, Mohammed, Buddha und Jesus sowie durch Hinduschriften vermittelt. Das Ergebnis soll, so Küng, kein »Religionen-Potpourri« sein, sondern eine universelle Botschaft von Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Partnerschaft.
Den Komponisten Jonathan Harvey prädestinierte seine Kenntnis der indischen, chinesischen und arabischen Musik für dieses Projekt in einzigartiger Weise. Harvey war ein guter Bekannter der Berliner Philharmoniker und des Berliner Rundfunkchors, seit die Musiker 2006 unter Rattles Leitung die deutsche Erstaufführung von Harveys Madonna of Winter and Spring realisierten.
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