Schönbergs Klavierkonzert mit Pierre-Laurent Aimard und Jiří Bělohlávek
Jiří Bělohlávek gelten die Berliner Philharmoniker schlicht als »das beste Orchester Europas«. Hier gastierte er gemeinsam mit dem Pianisten Pierre-Laurent Aimard in der Philharmonie Berlin. Neben einer Suite aus Janáčeks Oper Aus einem Totenhaus und Brahms’ Vierter Symphonie war das Klavierkonzert von Arnold Schönberg zu erleben – ein Werk, das belegt, wie farbig, lebendig und gar nicht verkopft Zwölftonmusik klingen kann.
»Die Berliner Philharmoniker sind leidenschaftliche, anspruchsvolle und gleichzeitig auch sympathische Menschen. Mit Recht bezeichnet man sie als das beste Orchester Europas« – so schwärmte Jiří Bělohlávek einmal von den Berliner Philharmonikern. Dass er den Abend mit dem Werk eines Landsmannes eröffnet – einer Suite aus Janáčeks Oper Aus einem Totenhaus – kann kaum überraschen. Schließlich hat er seit seinem Philharmoniker-Debüt 1986 bei jedem Gastspiel Musik aus seiner Heimat mitgebracht. Nicht weniger als die Dramatik und Farbenkraft der tschechischen Musik schätzt Bělohlávek den warmen, weichen Ton der deutschen Spätromantik – vielleicht, weil er mit Sergiu Celibidache einen unvergleichlichen Interpreten dieses Klangs zum Lehrer hatte. Für diese Facette in Bělohláveks Repertoire steht an diesem Abend die Vierte Symphonie von Johannes Brahms.
Auch Pierre-Laurent Aimard ist ein regelmäßiger Gast der Berliner Philharmoniker – vor allem seit seiner Zeit als Pianist in Residence 2006/07. An diesem Abend spielt er Arnold Schönbergs Klavierkonzert – ein Werk, das belegt, wie farbig, lebendig und gar nicht überintellektuell Zwölftonmusik klingen kann. Dass der Pianist gerade die sinnliche Seite des Konzerts erfahrbar machte, zeigt die Kritik der Berliner Morgenpost: »Pierre-Laurent Aimard, der Wundertäter am Klavier, warf sich für Schönberg ins pianistische Zeug und wies dem Werk mitreißend den Weg, hinein und hinaus aus den Formal-Barrikaden der Dodekaphonie, den Schönberg in seinem Klavierkonzert ging.«
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