Cameron Carpenter an der Orgel der Berliner Philharmonie
Mit artistischer Leichtigkeit lässt er Fußspitzen und Fersen über die Pedale tanzen, während sich seine Hände an den Manualen einem wahren Geschwindigkeitsrausch hingeben: Cameron Carpenter reizt aus, was die Orgel an Farbenpracht und Klanggewalt zu bieten hat. Hier offenbarten sich seine Qualitäten in einem spektakulären Konzert an der Karl-Schuke-Orgel der Philharmonie Berlin.
Der junge amerikanische Tastenvirtuose Cameron Carpenter nutzt jeden freien Moment in Händen und Füßen, um Registrierungen zu wechseln oder die Lautstärke mit den Schwellpedalen nachzuregeln. Eine physische Herausforderung, die der 1981 in Pennsylvania geborene Musiker mit hartem Training begegnet: »Es ist unglaublich wichtig, in Form zu bleiben.« Schon als Elfjähriger machte Carpenter mit einer vollständigen Aufführung von Johann Sebastian Bachs Wohltemperiertem Klavier von sich reden, bevor er an der North Carolina School of the Arts Orgel und Komposition sowie an der New Yorker Juilliard School studierte. Heute wird der Organist aufgrund seines schillernden Äußeren gerne als »Paradiesvogel seines Fachs« bezeichnet – will er doch das etwas angestaubte Image seines Instruments erklärtermaßen revolutionieren. »Die musikalischen Traditionen, mit denen ich mich beschäftige«, sagt er, haben ohnehin »nichts mit der Orgel zu tun. Das sind eher die von Karajan, Horowitz oder Argerich.«
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