Brahms’ Requiem mit Donald Runnicles und dem Atlanta Symphony Chorus
Ausgerechnet Johannes Brahms, der spröde Norddeutsche, hat uns das vielleicht menschlichste Requiem hinterlassen. Denn anders als in der katholischen Totenmesse steht in seinem Werk nicht die Vision des Jüngsten Gerichts im Mittelpunkt, sondern der Trost für die Hinterbliebenen. In einer besonderen transatlantischen Zusammenarbeit musizieren in dieser Aufführung die Berliner Philharmoniker mit dem Atlanta Symphony Chorus. Donald Runnicles dirigiert.
»Selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden«, heißt es im Deutschen Requiem von Johannes Brahms. Während Totenmessen von Zeitgenossen besonders die dramatischen Aspekte des Dies irae – dem Tag des Jüngsten Gerichts – effektvoll in Musik kleideten, ist Brahms’ Requiem voller tröstender Sanftmut auf die Hinterbliebenen ausgerichtet. Dem Komponisten bescherte das Werk, in dem der Chor eine gewichtige Rolle spielt, einen überragenden Erfolg.
Diese Aufführung durch die Berliner Philharmoniker unter Leitung von Donald Runnicles erhält ihren besonderen Reiz durch die Mitwirkung des Atlanta Symphony Chorus. Dieser war schon mehrfach Partner des Orchesters und hat immer wieder durch seinen differenzierten Klang beeindruckt. Und auch nach diesem Auftritt urteilte der Tagesspiegel: »Man traut seinen Ohren kaum, wenn in der Philharmonie der Atlanta Symphony Orchestra Chorus anhebt. Er entwickelt eine stilistische Sensibilität, die in kantigen Verdichtungen von Mahlers Achter vorahnen lässt und später in sanfter Zuversicht klingt, als wär’s ein Stück von Mendelssohn. Jubelrufe für die exzeptionellen Sänger aus Atlanta.«
Auch mit dem Komponisten Sebastian Currier arbeiten die Berliner Philharmoniker seit Jahren zusammen. Nach mehreren Kammermusik-Aufführungen übernehmen das Orchester und Marie-Pierre Langlamet als Solistin nun die Premiere von Curriers Harfenkonzert. Damit präsentieren sie einen der interessantesten amerikanischen Komponisten seiner Generation, dessen Tonsprache die Washington Post einmal so charakterisierte: »lyrisch, farbig, fest verankert in der Tradition – und doch absolut neu«.
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