Simon Rattle dirigiert Ginastera und Britten
Ein Programm, in dem die Berliner Philharmoniker mit ihren solistischen Qualitäten brillieren können: Ginasteras Variaciones concertantes und Brittens The Young Person’s Guide to the Orchestra bieten den Musiker*innen wunderbare Möglichkeiten, die Klangpracht ihrer Instrumente vorzustellen. Solohornist Stefan Dohr und Tenor Andrew Staples führen zudem in Brittens Serenade durch unterschiedliche nächtliche Stimmungen – zärtlich, geheimnisvoll, bedrohlich.
Benjamin Britten schrieb zahlreiche Werke für seinen Lebensgefährten, den Tenor Peter Pears. Hierzu zählt auch die atmosphärisch dichte Serenade für Tenor, Horn und Streicher. Seine ungewöhnliche Besetzung verdankt das Werk zudem einer Begegnung des Komponisten mit Dennis Brain, einem Hornisten, dessen Virtuosität und Ausdruckskraft Britten beeindruckten. Sechs Gedichte aus fünf Jahrhunderten vertonte Britten in der Serenade. Ein Horn-Solo umrahmt als Prolog und Epilog die gesungenen Texte, die durch das Thema der Nacht miteinander verbunden sind. Besonders eindringlich ist dabei William Blakes Elegy über eine von Krankheit befallene Rose gestaltet.
Während Britten die Serenade noch im Zweiten Weltkrieg schrieb, entstand The Young Person’s Guide to the Orchestra kurz nach dessen Ende. In den so gewitzten wie brillanten Variationen, die auf einem Thema Henry Purcells basieren, stellt Britten zunächst nacheinander die einzelnen Instrumente und Instrumenten-Gruppen des Orchesters vor, um sie anschließend in einer Fuge miteinander wetteifern zu lassen. Einen ähnlichen dramaturgischen Verlauf und eine ähnliche Virtuosität in der Instrumentation zeigen die Variaciones concertantes des argentinischen Komponisten Alberto Ginastera. Das nur von Solo-Cello und Harfe eröffnete Werk spielten die Berliner Philharmoniker in diesem Konzert zum ersten Mal.
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