Ein Mozart-Abend mit Maxim Emelyanychev und Sabine Devieilhe
Maxim Emelyanychev fühlt sich der Musik Mozarts von jeher so nahe, dass er in seiner Kindheit mitunter selbst Mozart gerufen wurde. Diese Begeisterung hält bis heute an: Als einer der interessantesten Nachwuchsdirigenten gefeiert, debütiert er hier bei den Berliner Philharmonikern – natürlich mit einem Mozart-Programm. Ebenfalls zum ersten Mal beim Orchester zu Gast ist Sabine Devieilhe, die mit ihrem hellen Sopran eine ideale Interpretin von Mozart-Arien ist.
Zum Debüt einen ganzen Abend Wolfgang Amadeus Mozart? Dazu braucht es durchaus Mut. Denn gerade bei diesem Komponisten hört man einfach alles. Es spricht für sich, dass Mozarts Musik bei Probespielen für Orchestermusiker*innen oft der Prüfstein ist. Die vermeintliche Leichtigkeit seiner Tonsprache ist schwer zu erreichen – und die Anmut seiner melodischen Linien ist fast immer von unterschwelliger Dramatik grundiert.
Sowohl der Dirigent Maxim Emelyanychev als auch die Sopranistin Sabine Devieilhe, die beide mit diesem Konzert ihren Einstand bei den Berliner Philharmonikern geben, sind auf diese Herausforderung bestens vorbereitet: International erfahren, zu Hause in der Aufführungspraxis barocker und klassischer Musik, bildet Mozarts Musik für beide einen Schwerpunkt. Maxim Emelyanchev leitet das italienische Alte-Musik-Ensemble Il Pomo d’oro und das Scottish Chamber Orchestra. Sabine Devieilhes ausdrucksstarke Stimme wird von der Presse für ihre schwerelose Beweglichkeit gelobt.
Von der rasanten Figaro-Ouvertüre über die zärtlich-verträumte Kavatine »Zeffiretti lusinghieri«, die melancholische Arie der Konstanze aus der Entführung bis zur »Prager« Symphonie, deren dramatische Einleitungstakte schon auf den später entstandenen Don Giovanni verweisen: Mozart ist in diesem Konzert in jedem Moment Theatermensch. Opernhaft, gestisch und affektgeladen lotet seine Musik die unterschiedlichsten Gefühlswelten aus – und in der Serenata notturna, komponiert für die Salzburger Karnevalsfeiern 1776, erleben wir den Komponisten auch als Unterhaltungsmusiker, der dem Publikum seiner Zeit so elegant wie frech den Spiegel vorhält.
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