Simone Young dirigiert Messiaens »Turangalîla-Symphonie«

Olivier Messiaens monumentale Turangalîla-Symphonie ist ein Hymnus an die Freude und Liebe in all ihren Facetten – inspiriert vom Tristan-Mythos. Seine magischen Klangwelten erzeugt Messiaen mit einem außergewöhnlichen Orchesterapparat, zu dem neben einem imposanten Schlagwerk auch elektronische Klänge gehören, und ein hochvirtuoser Klavierpart, der hier von Cédric Tiberghien interpretiert wird. Die Berliner Philharmoniker spielen unter der Leitung von Simone Young.

Turangalîla – ein Titel, der einen ganzen Kosmos eröffnet: Zusammengesetzt aus den Sanskrit-Wörtern turanga (Tempo) und lîla (Spiel), bietet er Raum für viele Assoziationen. Olivier Messiaen erläuterte seine Bedeutung in einer Programmeinführung: »Gemeint ist Spiel im Sinne eines göttlichen Einwirkens auf das kosmische Geschehen, also das Spiel der Schöpfung, der Zerstörung, das Spiel von Leben und Tod. Lîla bedeutet auch: Liebe. Turanga meint die Bewegung und den Rhythmus. Turangalîla schließt somit gleichzeitig die Bedeutungen Liebesgesang, Freudenhymne, Zeit, Bewegung, Rhythmus, Leben und Tod ein.«

In der 1948 vollendeten Turangalîla-Symphonie verschmilzt Messiaen asiatische und europäische Mystik und Klangwelten. Auf europäischer Seite fand er die Inspiration für seinen »Liebesgesang« in der Tristan-Legende. Intrigen und Verrat blendet der Komponist allerdings aus, ihn faszinierte besonders der Gedanke einer schicksalhaften, alles transzendierenden Liebe.

So frei wie die Adaption des Tristan-Mythos’ gestaltet Messiaen seine Symphonie: Das zehnsätzige Werk folgt keiner programmatischen Handlung, anstatt einer festen Form entfaltet sich die Musik als ein rituelles Werden. Struktur verleihen vier Kernthemen und drei hinduistische Rhythmen – sie kehren über die gesamte Symphonie hinweg immer wieder. Maßgeblichen Anteil an der mal perkussiv aufpeitschenden, mal von magisch schillernden Flächen geprägten Musik haben Klavier und Ondes Martenot – eines der ersten elektronischen Instrumente – im groß besetzten Orchester.

Simone Young dirigiert das Werk hier erstmals bei den Berliner Philharmonikern seit seiner Aufführung 2008 durch Simon Rattle.

Berliner Philharmoniker
Simone Young
Cédric Tiberghien
Cynthia Millar

© 2023 Berlin Phil Media GmbH

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Künstler*innen

Simone Young Dirigentin
Olivier Messiaen Komponist
Cédric Tiberghien Klavier

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