Gustavo Dudamel dirigiert Mahlers Dritte Symphonie
Die Presse zeigte sich begeistert: Mit »Feuer und Präzision« habe Gustavo Dudamel in diesem Konzert vom Juni 2014 Gustav Mahlers Dritte Symphonie dargeboten. Und tatsächlich sind genau diese Qualitäten erforderlich, um den ganzen Reichtum des gewaltigen, komplexen Werks auszuschöpfen: vom ersten Satz – dem längsten, den Mahler je schrieb – bis zum warm tönenden Adagio im hymnischen Finale.
Als Gustav Mahler dem jungen Bruno Walter seine Dritte Symphonie in Steinbach am Attersee am Klavier vorspielte, war dieser durch die »Gewalt und Neuheit der Tonsprache« förmlich »betäubt«. »Jetzt erst und erst durch diese Musik«, heißt es im Mahler-Buch des Dirigenten, »glaube ich ihn erkannt zu haben; sein ganzes Wesen schien mir eine geheimnisvolle Naturverbundenheit zu atmen; wie tief, wie elementar sie war, hatte ich immer nur ahnen können und erfuhr es nun unmittelbar aus der Tonsprache seines symphonischen Weltentraums. Zugleich aber fühlte ich in ihm auch den sehnsüchtigen Menschen, der mit seiner Ahnung über die Grenzen des irdisch Zeitlichen hinausdringt, und von dem mir die letzten drei Sätze Kunde gaben.«
Gustavo Dudamel bringt mit den Berliner Philharmonikern und der Mezzosopranistin Gerhild Romberger Mahlers symphonischen Weltentraum zur Aufführung– ein wahrlich monumentales Werk, in dem sich der Komponist einmal mehr von der Idee leiten ließ, »mit allen Mitteln der vorhandenen Technik eine Welt auf[zu]bauen«. Nicht umsonst charakterisierte Mahler seine Dritte als eine »alle Stufen der Entwicklung in schrittweiser Steigerung umfassende musikalische Dichtung«, die »bei der leblosen Natur« beginnt und sich in kosmologischer Weitung über Menschen und Engel »bis zur Liebe Gottes« steigert. Einen stimmungsvollen Einstieg in den Konzertabend bietet Sir Harrison Birtwistles ca. fünfminütiges Werk Dinah and Nick’s Love Song für drei Melodieinstrumente und Harfe.
© 2014 Berlin Phil Media GmbH
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