Silvesterkonzert 2024 mit Kirill Petrenko und Daniil Trifonov
»Er hat alles und noch mehr – Zartheit, aber auch Dämonie. Ich habe so etwas noch nie gehört«, staunte Martha Argerich über Daniil Trifonov. Zum Jahresausklang interpretierte der Starpianist mit den Philharmonikern und Kirill Petrenko das monumentale Klavierkonzert Nr. 2 von Johannes Brahms. Mit Wagners Meistersinger-Vorspiel, schillernden Walzern aus Strauss’ Rosenkavalier und dem sinnlichen Schleiertanz aus Salome endete das Konzert mit fulminanten Opernhits – »im besten Sinne mitreißend«, wie der Tagesspiegel befand.
Der Hamburger Johannes Brahms und der Münchner Richard Strauss waren beide eng mit der Wien verbunden: Brahms fand hier ab 1871 seine Wahlheimat, und Strauss amtierte nicht nur zeitweilig als Chef der berühmten Hofoper, sondern schrieb mit dem Rosenkavalier auch die vermutlich »wienerischste« Oper der Musikgeschichte. Das entsprechende Lokalkolorit versprühen in diesem Konzert besonders das Finale aus Brahms’ Zweitem Klavierkonzert, das den in der Habsburg-Metropole so beliebten ungarischen Tonfall anklingen lässt, und brillant instrumentierte Walzer aus dem Rosenkavalier.
Daniil Trifonov, der in der Saison 2018/19 Artist in Residence des Orchesters war, widmet sich einem der anspruchsvollsten Klavierkonzerte des 19. Jahrhunderts. Dass Brahms es als einziges seiner Konzerte in vier Sätzen konzipierte, verweist auf die Gattung der Symphonie – ebenso groß ist das Ausdrucksspektrum, das er hier entfaltet: Es reicht von einem verhalten-geheimnisvollen Dialog zwischen Horn und Klavier über den passionierten zweiten Satz und das traumverlorene Andante mit seinem herrlichen Cello-Solo bis hin zum funkelnden Finale.
Nach dem opulenten Meistersinger-Vorspiel von Richard Wagner bringt Opernspezialist Kirill Petrenko tänzerische Stimmung in die Philharmonie. In der Zweiten Walzerfolge aus dem Rosenkavalier hat Strauss selbst Höhepunkte aus dem letzten Akt seiner Oper zusammengestellt. Eine ganz andere, orientalisch inspirierte Atmosphäre prägt die Tanzszene aus dem Finale von Salome. Das Bühnenwerk – dessen Dresdner Uraufführung 2006 als Succès de scandale gefeiert wurde – begründete den Ruhm des Opernkomponisten Richard Strauss.
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