Europakonzert 2025 mit Riccardo Muti aus Bari

Das Teatro Petruzzelli in Bari ist ein prachtvolles architektonisches Juwel und Schauplatz des diesjährigen Europakonzerts. Die Berliner Philharmoniker unter Leitung von Riccardo Muti präsentieren ein italienisch-deutsches Programm: Italianità verströmen Rossinis schwungvolle Wilhelm-Tell-Ouvertüre und die Ballettmusik aus Verdis Oper Die sizilianische Vesper. Den Kontrast dazu bildet die kantable, dunkel timbrierte Zweite Symphonie von Brahms.
Nachdem die Berliner Philharmoniker und Riccardo Muti bereits 2009 gemeinsam ein Europakonzert im Teatro di San Carlo in Neapel gestaltet haben, leitet der italienische Dirigent nun erneut eines in seinem Heimatland. Spielstätte ist diesmal das Teatro Petruzzelli in Bari, das Anfang des 20. Jahrhundert erbaut, 1991 durch einen Brand zerstört und 18 Jahre später feierlich wiedereröffnet wurde.
Am Anfang des Programms steht mit Gioacchino Rossinis Ouvertüre zu Guillaume Tell eine mitreißende Ode an die Freiheit. Mit der Uraufführung des Bühnenwerks 1829 besiegelte der Komponist an der Opéra de Paris seinen Ruf als größter lebender Opernkomponist Europas. Um Freiheit ging es auch den Sizilianern in ihrem Aufstand gegen die französische Herrschaft 1282 – es war ein durchaus gewagtes Unterfangen Giuseppe Verdis just mit diesem Sujet und seinen Les Vêpres siciliennes in der damaligen Opernhauptstadt Paris Fuß fassen zu wollen. Der brisanten Handlung zum Trotz wurde die Premiere zum Erfolg. Die beschwingte Ballettmusik aus dem dritten Akt der Oper, die im Europakonzert erklingt, präsentierten die Berliner Philharmoniker und Riccardo Muti zuletzt 1991 im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt in Berlin.
»Die vor einem Jahre aufgeführte erste Symphonie von Brahms war ein Werk für ernste Kenner«, schrieb der einflussreiche Wiener Musikkritiker Eduard Hanslick 1878, »die zweite Symphonie scheint wie die Sonne erwärmend auf Kenner und Laien, sie gehört allen, die sich nach guter Musik sehnen«. Unweigerliche Assoziationen von Wärme, Kraft und Weite erweckt der Kopfsatz – ein Paradestück für die Berliner Philharmoniker mit ihrem satten, tragenden Streicherklang. Das Adagio ist von Wehmut gekennzeichnet, während der dritte Satz mit einem serenadenhaft-tänzerischen Ton an die idyllische Heiterkeit des ersten anknüpft, bevor das Finale in kollektiver Euphorie mündet.
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