Elgars Cellokonzert mit Alisa Weilerstein und Daniel Barenboim
Yo-Yo Ma attestierte ihr »Leidenschaft, Furchtlosigkeit und große musikalische Intelligenz« – ein hohes Lob, das die amerikanische Cellistin Alisa Weilerstein für alle hörbar rechtfertigte, als sie mit Edward Elgars sonorem Cellokonzert bei den Berliner Philharmonikern debütierte. Am Pult stand Daniel Barenboim, der darüber hinaus das Vorspiel zum Dritten Akt von Richard Wagners Meistersingern und Johannes Brahms’ Erste Symphonie dirigierte.
Am 1. Mai geben die Berliner Philharmoniker ihr traditionelles Europakonzert, mit dem sie alljährlich die Gründung des Orchesters am 1. Mai 1882 feiern. Ort des Geschehens war 2010 das Sheldonian Theatre der Universität Oxford; am Pult stand Daniel Barenboim. Wie so oft stellte das Orchester sein Programm wenige Tage zuvor dem Publikum in der Berliner Philharmonie vor. Dem Anlass entsprechend durfte es sich auf ein deutsch-britisches Programm freuen. Es begann mit Edward Elgars Cellokonzert, das Barenboim 40 Jahre zuvor schon einmal mit den Berliner Philharmonikern aufgeführt hatte, gemeinsam mit seiner damaligen Frau Jacqueline du Pré. Solistin dieses Abends war – in ihrem Debüt bei den Berliner Philharmonikern – Alisa Weilerstein. Yo-Yo Ma schrieb über die junge Amerikanerin: »Bei unserer ersten Begegnung war ich von der Leidenschaft ihres Spiels überrascht. Später hat mich vor allem ihre Furchtlosigkeit beeindruckt. Diese beiden Qualitäten, zusammen mit einer großen musikalischen Intelligenz, machen für mich den Kern ihrer Kunst aus.«
Der deutsche Beitrag zum Programm bestand in Richard Wagners Meistersinger-Vorspiel und in der Ersten Symphonie von Johannes Brahms. Es war Hans von Bülow – einst Chefdirigent der Berliner Philharmoniker –, der mit Blick auf Brahms’ Werk von einer »Zehnten Symphonie Beethovens« sprach: ein Bonmot, das die Popularität der Symphonie zweifellos beförderte, ihren zukunftsweisenden, individuellen Zügen allerdings nicht ganz gerecht wird.
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