Jules Massenet
KomponistSeine [Méditation] für Violine ist weltberühmt und seine Opern [Manon] und [Werther] finden sich regelmäßig auf den Spielplänen großer Opernhäuser: Jules Massenet war nicht nur der führende französische Opernkomponist der Spätromantik – er war als Professor am Pariser Konservatorium auch Mentor einer ganzen Generation von Rompreis-Gewinnern, zu denen Gabriel Pierné, Gustave Charpentier und Florent Schmitt gehörten.
Jules Massenet, 1842 nahe Saint-Étienne im Département Loire geboren, wurde nach frühem Klavierunterricht bei seiner Mutter in die Klavierklasse von Adolphe Laurents am Pariser Konservatorium aufgenommen und erhielt zudem Solfège-Unterricht von Augustin Savards. 1859 gewann er den Premier Prix im Fach Klavier. Nach weiterem Harmonielehre- und Kompositionsunterricht wurde Massenet 1861 in die Kompositionsklasse von Ambroise Thomas aufgenommen – im gleichen Jahr erschienen seine ersten Werke im Druck. Nach nur sechs Monaten in Thomas’ Klasse bewarb sich Massenet um den begehrten Prix de Rome, der seit 1803 jährlich von der Académie des Beaux Arts für Schülerinnen und Schüler der Kompositionsklassen des Pariser Konservatoriums ausgeschrieben wurde. Der begehrte Preis war mit einem Stipendium und einem Aufenthalt in der Villa Médici in Rom verbunden. Massenet erreichte die Finalrunde, gewann den Preis aber erst im nächsten Jahr mit seiner Kantate [David Rizzio]. Während seines Aufenthalts in Italien traf er Franz Liszt, der ihm seine Schülerin Louise-Constance de Gressy vermittelte, die eine ausgezeichnete Musikerin war und Massenet 1866 heiratete. Nach seinem Bühnendebüt mit [La Grand’Tante] arbeitete Massenet an verschiedenen Opernprojekten und fand in Georges Hartmann einen ehrgeizigen Verleger seiner Werke. Mit der Oper [Le Roi de Lahore], die 1877 in Paris Premiere hatte, begründete Massenet schließlich seine beherrschende Stellung auf der französischen Opernbühne, die er bis zum Ersten Weltkrieg innehatte. Nach Erfolgen in Italien und Brüssel entstanden Werke wie [Le Cid], [Thaïs] und [Werther], wobei das letztere Bühnenwerk auch in Wien für Furore sorgte. Anfang 1910 verschlechterte sich Massenets Gesundheitszustand rapide. Er starb hoch geehrt am 13. August 1912 in Paris.