Seiji Ozawa
Dirigent
Nach seinem gefeierten Debüt 1966 bestand zwischen Seiji Ozawa und den Berliner Philharmonikern eine enge künstlerische Partnerschaft – 2016 ernannte ihn das Orchester zum Ehrenmitglied. Neben unzähligen Konzerten, in denen der Dirigent unter anderem als ebenso feuriger wie präzise Berlioz- oder Strawinsky-Interpret Publikum und Presse begeisterte, realisierte er auch zahlreiche Platten- und CD-Aufnahmen mit dem Orchester. Noch heute haben viele von ihnen Referenzstatus wie beispielsweise die Gesamteinspielung der Prokofjew-Symphonien aus den 1990er Jahren.
Seiji Ozawa wurde 1935 als Sohn japanischer Eltern in der chinesischen Metropole Shenyang geboren und studierte in Tokio Dirigieren und Komposition. Der Gewinner mehrerer internationaler Wettbewerbe kam mit Hilfe eines Stipendiums als Meisterschüler zu Herbert von Karajan nach Berlin und wurde anschließend Assistent von Leonard Bernstein beim New York Philharmonic Orchestra für die Saison 1961/62. Nach seiner Zeit als Chefdirigent der Orchester in Toronto und San Francisco war Ozawa von 1973 bis 2002 Chef des Boston Symphony Orchestra sowie von 2002 bis 2010 Musikdirektor der Wiener Staatsoper. Darüber hinaus gastierte er an den bedeutendsten Opernhäusern und leitete weltweit renommierte Orchester. Im Gedenken an seinen Lehrer Hideo Saito gründete Seiji Ozawa das Saito Kinen Orchestra sowie das Saito Kinen Festival in Matsumoto, dessen künstlerische Entwicklung er intensiv förderte und das heute seinen Namen trägt. Im Jahr 2004 rief Ozawa in der Schweiz die International Music Academy ins Leben mit dem Ziel, jungen Musiker*innen eine kammermusikalische Ausbildung sowie Konzertauftritte zu ermöglichen. Zu den zahlreichen Auszeichnungen des Dirigenten zählen die Ernennung zum »Chevalier de la Légion d’honneur«, Ehrendoktorwürden der Harvard University und der Sorbonne sowie der japanische Kulturorden und der Praemium Imperiale.
