Patricia Kopatchinskaja
ViolineEine Geigerin, die mit ihrem eruptiven Spiel die Konzertpodien wie eine »Naturgewalt« ([Der Tagesspiegel]) erobert: Patricia Kopatchinskaja. Bei den Berliner Philharmonikern, denen sie in der Saison 2021/22 als Artist in Residence besonders verbunden ist, debütierte sie im September 2014 als Solistin im Violinkonzert Nr. 2 [DoReMi] von Peter Eötvös. Ihre künstlerische Vielseitigkeit stellte sie in einem [Late Night]-Konzert unter Beweis, in dem sie nicht nur Geige spielte, sondern auch den Sprech- bzw. Gesangspart von Schönbergs Melodram [Pierrot lunaire] interpretierte. Zudem tritt sie als Komponistin in Erscheinung.
Patricia Kopatchinskaja wurde im moldawischen Chişinău in eine Musikerfamilie geboren: Die Mutter spielt Violine, der Vater Cimbalom. 1989 emigrierte sie nach Wien, wo sie ihr Musikstudium aufnahm. Vier Jahre später wechselte die Geigerin an die Hochschule der Künste nach Bern, wo sie ihre Ausbildung bei Igor Ozim abschloss. Patricia Kopatchinskaja entwickelt inszenierte Konzertformate und gibt regelmäßig Rezitale an renommierten Häusern wie dem Wiener Konzerthaus, dem DR Koncerthuset in Kopenhagen, dem Concertgebouw Amsterdam und der Liszt Academy of Music in Budapest. Sie war Artist in Residence des Orchestre Philharmonique de Radio France, des SWR Sinfonieorchesters, in der Londoner Wigmore Hall sowie bei den Festivals in Luzern und Ojai. Dabei erweist sich die Geigerin nicht nur als originelle Kuratorin und Dramaturgin, sondern auch als politisch engagierte Künstlerin. In Projekten wie »Dies irae« und »Les Adieux« beschäftigt sie sich mit der Bedrohung der Erde durch den Klimawandel und in »Bye, bye Beethoven« mit der Aktualität und Entwicklung von klassischer Musik in der heutigen Zeit. 600 Jahre Musikgeschichte umspannt ihr Projekt »Time & Eternity« mit der Camerata Bern, deren künstlerische Leitung sie übernommen hat, darunter Musik verfemter Komponisten wie Karl Amadeus Hartmanns, dessen [Concerto funebre] sie auch mit Kirill Petrenko und den Berliner Philharmonikern aufführte. Als humanitäre Botschafterin unterstützt sie zudem das Schweizer Kinderhilfswerk »Terre des Hommes«.