Nach der Pause hat Kirill Petrenko Peter Tschaikowskys Fünfte Symphonie aufs Programm gesetzt, die heute zu den beliebtesten Schöpfungen des Komponisten zählt. Dieser Erfolg war allerdings nicht abzusehen, da das Werk ungeachtet seiner gelungenen Deutschland-Premiere 1889 in Hamburg bereits zwei Jahre später »völlig in Vergessenheit geraten« war. So berichtet es der Musikkritiker Nikolaj Kaschkin in seinen 1896 veröffentlichen Erinnerungen an Peter Tschaikowsky, in denen es weiter heißt, dass sich »Arthur Nikisch, der jetzige Kapellmeister des Leipziger Gewandhauses und der Philharmonischen Konzerte in Berlin ihrer annahm und eben diese Symphonie in London, Leipzig, Berlin und Moskau mit glänzendem Erfolg aufführte, so dass man hoffen kann, dass sie den ihr gebührenden Platz im sinfonischen Repertoire einnehmen wird«. Der Einsatz Nikischs, der Tschaikowsky als »Meister seines Faches« und als »Zauberer vor dem Orchester« verehrte, verfehlte seine Wirkung nicht. Immer mehr Dirigenten engagierten sich für das Werk, sodass Tschaikowskys Fünfte heute neben Mozarts Jupiter-Symphonie und Beethovens Eroica zu den weltweit am häufigsten aufgeführten symphonischen Werken überhaupt zählt.