Simon Rattle dirigiert Schumann und Fauré
Seine Zweite Symphonie schrieb Robert Schumann zur Zeit einer psychischen Krise. Und – so der Komponist – »mir ist’s als müßte man ihr dies anhören«. Simon Rattle stellte dem Werk Gabriel Faurés Tondichtung Pelléas et Mélisande an die Seite, die durch ihren warmen Märchenton für sich einnimmt. Für die Berliner Morgenpost bewies das Konzert, »dass es keinen Dirigenten gibt, der die Potenziale dieses Orchesters fantasievoller nutzt.«
Der Tagesspiegel stellte zu den Werken des Abends fest: »Unvergleichlich die atmosphärische Dichte des Philharmoniker-Klangs in Gabriel Faurés Pelléas et Mélisande-Suite: Der graue Winterhimmel reißt auf und gibt den Blick frei auf pures Azur. Wie reizend und raffiniert in ›La Fileuse‹ die instrumentalen Schichten miteinander verschwimmen, wie unschuldig Rattle die tausendmal gehörte Sicilienne vorführt: C’est sublime! Zum guten Schluss dann Schumanns Zweite Symphonie, von Simon Rattle mächtig unter Strom gesetzt. Flink wie in Rimsky-Korsakows Hummelflug flitzen die Violinistenfinger beim charakteristischen Hauptthema [des Scherzos]. Auswärts gestülpter Sehnsuchtsgesang im Adagio espressivo, eine Feier philharmonischer Virtuosität das Finale. Großer Jubel.«
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