Herbert Blomstedt dirigiert die »Symphonie fantastique«
Dirigent Herbert Blomstedt stellt in diesem Konzert zwei musikalische Künstlerporträts nebeneinander. In Berlioz’ Symphonie fantastique begegnen wir allen Höhen und Tiefen eines Musikerlebens, bis hin zu Drogenwahn und Tod. Der Renaissance-Künstler Matthias Grünewald hingegen steht im Zentrum von Paul Hindemiths Symphonie Mathis der Maler.
Herbert Blomstedt gehört zu den Dirigenten, die in Bescheidenheit hinter das musikalische Werk zurücktreten. »Die Musik soll sprechen. Ich sehe meinen Auftrag darin, dass die Musik möglichst viel sagt, ich möglichst wenig.« Diesen Auftrag hat Blomstedt eindrucksvoll erfüllt, u. a. als Chefdirigent der Staatskapelle Dresden, als Music Director des San Francisco Symphony Orchestra, Chefdirigent des NDR Sinfonieorchesters sowie als Gewandhauskapellmeister in Leipzig.
Am Pult der Berliner Philharmoniker ist er regelmäßig zu Gast, oft als bedeutender Anwalt der brucknerschen Symphonik. Für dieses Konzert in der Philharmonie hat der Maestro Hector Berlioz’ Symphonie fantastique aufs Programm gesetzt – ein »drame instrumental«, in dessen drittem Satz Fernoboe und Glocken hinter der Bühne den musikalischen Raum weiten, bevor die Musik im dramatischen Finale ihren fulminanten Abschluss findet: »Gegen den Hexensabbath«, hieß es 1843 in der Allgemeinen musikalischen Zeitung, »[...] ist Webers Wolfsschlucht ein Wiegenlied zu nennen.«
Zuvor erklingt die Symphonie Mathis der Maler von Paul Hindemith, welche am 12. März 1934 in einem Konzert der von Wilhelm Furtwängler dirigierten Berliner Philharmoniker Premiere hatte. Grundlage des vielfarbig-irisierenden Werks sind drei Bilder des berühmten Isenheimer Altars von Matthias Grünewald: »Mit musikalischen Mitteln wird versucht, dem selben Gefühlszustand nahezukommen, den die Bilder im Beschauer auslösen«, so der Komponist im Programmheft der Uraufführung.
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