Bernard Haitink dirigiert Bruckners Symphonie Nr. 4
Am 12. März 1964 debütierte Bernard Haitink bei den Berliner Philharmonikern. Bei vielen unvergesslichen Gastspielen des Dirigenten standen seither Werke Anton Bruckners auf dem Programm, und so lag es nur nahe, dass anlässlich seines 50-jährigen philharmonischen Jubiläums die »Romantische« Symphonie des Komponisten erklang. Als Solist in Mozarts Klavierkonzert Nr. 9 wirkte Emanuel Ax mit, ebenfalls seit vielen Jahren ein Weggefährte Haitinks.
Wenn Bernard Haitink und Emanuel Ax in einem Konzert auftreten, dann ergeben sich die Komponisten des Programms (fast) von selbst: Wolfgang Amadeus Mozart und Anton Bruckner. In seiner über 25-jährigen Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern hat sich der amerikanische Pianist immer wieder als Spezialist für die Klavierkonzerte der Wiener Klassik, besonders derer Mozarts, erwiesen. Der Niederländer Bernard Haitink, philharmonischer Gastdirigent seit 1964, gehört dagegen zu den herausragenden Bruckner-Interpreten unserer Zeit.
Beide Künstler gastierten 2001 schon einmal zusammen bei den Berliner Philharmonikern – mit eben dieser Komponisten-Konstellation. Über Emanuel Ax’ Darbietung des mozartschen Klavierkonzerts Es-Dur KV 449 hieß es damals in der Berliner Morgenpost: »Er genießt es, Mozart dienen zu dürfen, und das zahlt sich für beide aus: den Komponisten wie seinen leichthändigen Interpreten.« In diesem Mitschnitt widmet sich Emanuel Ax wieder einem Klavierkonzert in Es-Dur, KV 271, das Mozart 1777 für die Pianistin Louise Victoire Jenamy schrieb. Der damals 21-Jährige erwies sich mit diesem virtuosen Werk als Meister des Genres. Bereits der Beginn, bei dem Solist und Orchester gleich in lebhaften Dialog treten, ist ungewöhnlich und zeugt von dem individuellen Gestaltungswillen des Komponisten.
In der Tonart Es-Dur steht auch das zweite Werk des Abends: Anton Bruckners Vierte Symphonie, die den Beinamen »Romantische« trägt und zu den meist aufgeführten Werken des österreichischen Komponisten zählt. Zuletzt dirigierte Bernard Haitink dieses Stück 1996 bei den Berliner Philharmonikern. »Zu hören war reich differenzierte, sinfonische Kunst«, schrieb der Kritiker der Berliner Zeitung.
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