Silvesterkonzert 2019 mit Kirill Petrenko und Diana Damrau
Zum ersten Mal leitete der neue Chefdirigent Kirill Petrenko das Silvesterkonzert der Berliner Philharmoniker – das eine neue schwungvolle Facette in Petrenkos Repertoire enthüllt. Standen bei seinen bisherigen philharmonischen Konzerten deutsche und russische Komponisten im Zentrum, so ging es an diesem Abend musikalisch in die USA: mit Tänzen aus Bernsteins West Side Story und Gershwins Amerikaner in Paris. In mitreißenden Musical-Songs erleben wir zudem die Starsopranistin Diana Damrau.
Beschwingter Jahresausklang mit dem neuen Chef: Kirill Petrenko präsentierte sich dem Publikum der Berliner Philharmoniker in diesem Programm von einer neuen musikalischen Seite – als Interpret mitreißender Broadway-Melodien. Auf seinem Ausflug ins Musicalfach begleitete ihn Diana Damrau, die erstmals bei den Philharmonikern auftrat. Mit Petrenko hat sie dagegen schon mehrfach zusammengearbeitet und schwärmt über seinen Dirigierstil: »Er ist ein Zauberer!« Die Sopranistin, die ihren Weltruhm mit der virtuosen Partie der Königin der Nacht in Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte begründete, gilt als eine der führenden Sängerinnen des lyrischen und des Koloratur-Fachs. Ihr Bühnendebüt gab sie 1995 in Würzburg allerdings in einem ganz anderen Genre: als Eliza in Frederick Loewes Musical My Fair Lady.
Dass Diana Damrau dieses Genre perfekt beherrscht, zeigt sie in diesem Programm mit Hits von Richard Rodgers, Stephen Sondheim, Harold Arlen und Kurt Weill, dem Komponisten der Dreigroschenoper, der in den 1930-Jahren nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in die USA emigrierte und dort am Broadway eine große Karriere startete. Außerdem schlüpft sie mit dem Song I feel pretty in die Rolle der Maria aus Leonard Bernsteins Erfolgsmusical West Side Story. Das Stück ist eine moderne Adaption von Shakespeares Romeo und Julia, in dem zwei rivalisierende Jugendgangs die Liebe zwischen einem Jungen aus der Bronx und einer Puerto-Ricanerin zerstören. Bernstein gelang die faszinierende Synthese aus klassischer Musik, Jazz und lateinamerikanischen Tanzrhythmen. Drei Jahre nach der umjubelten Uraufführung stellte der Komponist die schmissigsten Tanzsätze zu einer symphonischen Suite zusammen.
George Gershwins Tondichtung Ein Amerikaner in Paris darf durchaus als musikalische Autobiografie verstanden werden. In ihr schildert der Komponist seine Eindrücke, die er als junger amerikanischer Student in Paris bekommen hat: den Straßenlärm, die Stimmungen auf der Straße, in den Bars und Cafés, das eigene Heimweh, das schließlich von der Begeisterung über das französische Lebensgefühl vertrieben wird.
© 2019 EuroArts Music International
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