Paavo Järvi und Igor Levit mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 5

Ein Werk, das »wirklich glücklich macht«. So bezeichnet Igor Levit Beethovens strahlendes Es-Dur-Konzert. Nach seinem philharmonischen Debüt bei den Osterfestspielen in Baden-Baden 2015 trat er erstmals mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Paavo Järvi in der Philharmonie Berlin auf. Weiterer Programmpunkt ist Prokofjews Symphonie es-Moll. Ihre Opuszahl – eine Reminiszenz an Beethovens Klaviersonate op. 111 – spiegelt die Verehrung des russischen Komponisten für den Wiener Klassiker wider.

Die einsetzende Schwerhörigkeit und später fast vollständige Ertaubung haben Beethoven bekanntlich nicht von der Komposition zahlreicher Meisterwerke, aber doch von der Vollendung weiterer Klavierkonzerte nach seinem Fünften abgehalten. Denn die Werke dieser Gattung schrieb Beethoven vor allem für seine eigenen Auftritte als Pianist. Das Vierte Klavierkonzert hat Beethoven noch selbst interpretiert, bei der Uraufführung seines Fünften übernahm bereits sein Meisterschüler Carl Czerny den Solopart. Das in der heroischen Tonart Es-Dur notierte Konzert bildet einen würdigen Abschluss der Werkgruppe. Die Leidenschaft und der Aufruhr der Ecksätze, die einen der innigsten langsamen Sätze Beethovens einrahmen, ist immer wieder mit der politischen Situation der Entstehungszeit assoziiert worden: Der Krieg zwischen Österreich und Frankreich führte 1809 zur Besetzung Wiens durch die Truppen Napoleons. Igor Levit, einer der führenden Beethoven-Interpreten unserer Zeit, tritt nach einem ersten gemeinsamen Konzert mit den Philharmonikern bei den Osterfestspielen Baden-Baden 2015 nun erstmals mit dem Orchester in Berlin auf.

Sergej Prokofjew wurde 1936 nach seiner endgültigen Rückkehr aus dem Ausland in seiner inzwischen von den Sowjets regierten Heimat mit Ehren empfangen, als größter Komponist gefeiert und mit mehreren Stalin-Preisen ausgezeichnet. Mit der gnadenlos durchgesetzten Doktrin des »sozialistischen Realismus« änderte sich die Situation allerdings auch für ihn. War die Uraufführung der Sechsten Symphonie 1947 noch erfolgreich gewesen, so wurde sie wenig später von der Kulturbürokratie mit dem üblichen Etikett des »Formalismus« versehen und als »chaotisch« verurteilt. Das Verdikt hat zweifellos zu dem Schattendasein beigetragen, das die Symphonie bis heute im Konzertalltag führt. Die ungewöhnlich expressive und dramaturgisch mitreißend gestaltete Komposition spielen die Berliner Philharmoniker in diesem Konzert unter der Leitung von Paavo Järvi, der seit vielen Jahren regelmäßig mit dem Orchester auftritt.

Berliner Philharmoniker
Paavo Järvi
Igor Levit

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