Joana Mallwitz debütiert bei den Berliner Philharmonikern

Prokofjew plante seine Oper Krieg und Frieden nach Tolstois gleichnamigem Epos als »lyrische Szenen im Geiste Tschaikowskys«. Heraus kam ein mehr als opulentes Werk, das von einer heroisch-dramatischen Ouvertüre eingeleitet wird. Mit ihr startet Joana Mallwitz ihren philharmonischen Einstand, auf dessen Programm mit Rachmaninows Drittem anschließend eines der schwierigsten Klavierkonzerte aller Zeiten steht. Selbst für den großen Komponisten-Virtuosen stellte der halsbrecherische Solopart eine echte Herausforderung dar. Hier übernimmt ihn Anna Vinnitskaya, die dafür bekannt ist, alle technischen Hürden mit Leichtigkeit zu meistern. 

Mit Paul Hindemiths Symphonie »Mathis der Maler« folgt ein zwischen lichter Mystik und weltlicher Dämonie changierendes Schlüsselwerk der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Inspiration für die Komposition lieferten drei Bilder des von Matthias Grünewald gemalten Isenheimer Altars. Das Leben des Renaissance-Malers rückte Hindemith schon ins Zentrum seiner in unmittelbarem Zusammenhang entstandenen Oper Mathis der Maler – die Symphonie sollte laut Hindemith ein »tönendes Triptychon« sein.

Zugleich reflektierte Hindemith in der Musik seine eigene Lebenssituation nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933: Seiner Karriere als Bratscher wurde durch Auftrittsverbote ein Ende gesetzt und seine Musik als »entartet« diffamiert. Die von Wilhelm Furtwängler geleitete Uraufführung der Symphonie durch die Berliner Philharmoniker im März 1934 geriet zur kulturpolitischen Zerreißprobe, die mit Hindemiths Flucht ins Exil endete. 

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Joana Mallwitz

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