Klaus Mäkelä dirigiert Richard Strauss’ »Alpensinfonie«

Er ist ein Shooting-Star unter den Dirigenten: Klaus Mäkelä, 29 Jahre jung und bereits designierter Chefdirigent des Amsterdamer Royal Concertgebouw Orchestra. Mit Richard Strauss’ Alpensinfonie präsentiert er hier ein prachtvolles musikalisches Panorama. Auch Wolfgang Rihm setzt in Transitus III auf üppige Klänge. »Ich liebe das verschlungene Liniengeflecht orchestraler Möglichkeiten«, so der Composer in Residence 2024/25, »das Schaffen von Zuständen, von Verwandlungen«.

In Wolfgang Rihms Transitus III wechseln die Stimmungen oft sprunghaft, mal ist die Musik kraftvoll auftrumpfend, mal träumerisch in sich gekehrt, mal katastrophisch auffahrend: ein sich wie im Rausch entfaltendes Orchesterstück mit kunstvollen Verschlingungen und spätromantischem Pathos. Der kompakten Komposition Rihms stellt Klaus Mäkelä Richard Strauss’ opulente Alpensinfonie gegenüber, seine letzte und aufwendigste Tondichtung. Die extravagant große Orchesterbesetzung sieht ein  Heckelphon vor, vier Tenortuben, zwei Harfen, Orgel, Windmaschine, Donnerblech, Herdenglocken, Tamtam, Celesta sowie ein 16-köpfiges Fernorchester mit nicht weniger als 12 Hörnern für die Echowirkungen der Jagdszenen.

Inspiriert wurde das kinematographische Klangfresko von einer ganztägigen Bergtour am Walchensee, die den damals 15-jährigen Komponisten tief beeindruckte. Strauss ließ die Thematik nicht mehr los, wenngleich es mehr als 30 Jahre dauern sollte, bis er das Erlebte in seine endgültige musikalische Gestalt brachte. Die bogenförmig angelegte Erzählung lässt sich leicht verfolgen: von der einleitenden Nacht und dem Sonnenaufgang über die Stationen des Aufstiegs, bis zur glücklichen Besteigung des Gipfels, auf dem ein stockender Oboengesang die Überwältigung des imaginären Wanderers beim Anblick der erhabenen Gebirgswelt illustriert. Was folgt, ist ein Wetterumschwung, bei dem sich die Sonne zur Elegie von Englischhorn und Heckelphon verfinstert und ein gewaltiges Orchestergewitter zu toben beginnt. Am Ende steht der Sonnenuntergang – gefolgt von einem andächtigen, von der Orgel begleiteten Ausklang, bis die Musik in absteigenden Skalen ins Dunkel der Nacht zurückkehrt.

Berliner Philharmoniker
Klaus Mäkelä

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