Das Mauerfall-Konzert von 1989
Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer – und zugleich endete die jahrzehntelange Teilung Europas. Ein politisch bedeutsames, aber auch hoch emotionales Ereignis, das die Berliner Philharmoniker drei Tage später mit einem Konzert feierten, das inzwischen selbst historischen Rang hat. Speziell für Bürger*innen der DDR dirigierte Daniel Barenboim das Erste Klavierkonzert (mit ihm selbst als Solist) und die Siebte Symphonie von Ludwig van Beethoven.
Dem Videomitschnitt ist die innere Bewegung aller Anwesenden anzumerken – auch wenn die Orchestermitglieder sich um Konzentration und ein auch musikalisch beglückendes Konzert bemühten. Mehr noch als andere hatten die Berliner Philharmoniker die Teilung ihrer Stadt stets vor Augen gehabt. Als die Berliner Mauer 1961 errichtet wurde, befand sich wenige hundert Meter entfernt auch die Philharmonie im Bau – und rückte damit unversehens direkt an die Grenze zwischen östlicher und westlicher Welt. Der hier vorliegende Mitschnitt ist somit nicht nur eines der schönsten Dokumente aus der Zeit der deutschen Wiedervereinigung, sondern markiert zugleich den Moment, in dem die Philharmoniker wieder zum Orchester ganz Berlins wurden.
Der gemeinsamen Aufführung von Beethovens Erstem Klavierkonzert und Siebter Symphonie ließ Barenboim als Zugabe die Ouvertüre zu Mozarts Così fan tutte folgen – die Oper nahm er zu dieser Zeit mit dem Orchester auf.
© 1989 rbb
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