Gustavo Dudamel dirigiert Strauss und Barber
Zu Richard Strauss haben die Berliner Philharmoniker eine ganz besondere Beziehung – schon weil der Komponist über viele Jahre selbst am philharmonischen Dirigentenpult gastierte. Hier dirigiert Gustavo Dudamel zwei Strauss-Tondichtungen, die gleichermaßen durch Feuer und Raffinesse bestechen: Don Juan und Till Eulenspiegel. Dazu gibt es Samuel Barbers überwältigend-schmerzliches Adagio for Strings.
Bei seinem ersten Konzert mit den Berliner Philharmonikern – 2008 unter freiem Himmel in der Waldbühne – widmete sich Gustavo Dudamel in einer »Südamerikanischen Nacht« der Musik seiner Heimat. Es folgten Auftritte in der Philharmonie mit eher russischen Farben, ehe sich der junge Stardirigent in seinen letzten Gastspielen verstärkt einem Komponisten widmete, der zu den Säulenheiligen der deutschen Spätromantik gehört: Richard Strauss.
Von Richard Strauss hat sich vor allem das Bild eines gereiften Komponisten von patriarchalischer Ausstrahlung in den Köpfen der Klassik-Fans verankert. Dabei war er ein junger Mann – ungefähr in Dudamels Alter –, als er seine berühmten Tondichtungen verfasste, darunter auch Don Juan und Till Eulenspiegel. Voll jugendlichem Feuer sind diese Werke, aber auch von einer unendlichen orchestralen Raffinesse, mit denen der Nachwuchskomponist jeden eventuellen Zweifel an seiner Begabung von vornherein ausräumen wollte. Und so gehören denn Strauss’ Tondichtungen zum Anspruchsvollsten, was je für Symphonieorchester geschrieben wurde.
Dass Dudamel und die Berliner Philharmoniker diesen Anforderungen bestens gerecht wurden, zeigt etwa die Rezension des Tagesspiegels: »Den Don Juan dirigiert Dudamel genießerisch, berauscht sich am tausendfarbig schillernden Klang der Philharmoniker, unterbindet dabei auch den Schmäh nicht, lässt selbst zuckriges Mehlspeis-Melos zu. Der Ausdrucksmusiker Dudamel braucht übrigens keinerlei Hampelei, um den emotionalen Sturm zu entfachen. Konzentriert die Armbewegungen, die Beine stehen fest auf dem Boden. Seine Kraft kommt von innen. Auch so zeigt sich phänomenale Begabung.«
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