Bernard Haitink und Leif Ove Andsnes interpretieren Brahms’ Zweites Klavierkonzert
In diesem Konzert interpretiert Leif Ove Andsnes, philharmonischer Pianist in Residence 2010/11, mit Bernard Haitink Brahms’ Zweites Klavierkonzert. Das Werk gilt vielen als Inbegriff schwergewichtiger Spätromantik – in Andsnes’ Händen allerdings findet sich unter allem Tastendonner immer wieder ein delikater Grundton. Zudem erklingt Witold Lutosławskis Vierte Symphonie: ein Werk voll Phantasie und intensiver Atmosphäre.
In der Saison 2010/11 wurde die philharmonische Familie um einen regelmäßigen Gast erweitert: Leif Ove Andsnes, der als Pianist in Residence in Kammermusikabenden mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker zusammenarbeitete und sich auch als Solist präsentierte. Höhepunkt war dieser Abend, an dem er mit Dirigent Bernard Haitink das Zweite Klavierkonzert von Johannes Brahms interpretierte, das vielen als Inbegriff des schwergewichtigen spätromantischen Schlachtrosses gilt. Wie gut Andsnes auch die tieferen Schichten in seiner Interpretation freilegte, zeigt ein Kommentar des amerikanischen National Public Radio, wonach der Solist das Werk »mit einer Mischung aus Autorität und Demut« interpretierte, wodurch sich »die musikalische Architektur elegant entfalten konnte«.
Zu Beginn des Abends gedachten Orchester und Publikum der Opfer des Erdbebens und der Nuklearkatastrophe im japanischen Fukushima wenige Tage zuvor. Hierzu erklang in einer Programmänderung Witold Lutosławskis Trauermusik für Streichorchester, ursprünglich entstanden im Gedenken an Béla Bartók. Auch die sich anschließende Vierte Symphonie Lutosławskis von 1992 ist ein Werk der Rückschau, in dem Lutosławski – zwei Jahre vor seinem Tod – noch einmal alle Techniken seines langen, reichen Komponistenlebens Revue passieren lässt. Bei den Berliner Philharmonikern erklang die vielgestaltige Symphonie in diesem Konzert zum ersten Mal.
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